Wermsdorf macht einfach weiter – Dembas Rücken und Doppelruby bringen drei Punkte in Süptitz

SV Süptitz – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 1:3 (0:1)

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Elf der Woche

Am Samstag gastierten die Hubertusburger beim SV Süptitz. Die formellen Vorzeichen hätten dabei kaum unterschiedlicher sein können. Während Wermsdorf in der Vorwoche im Topspiel gegen Zschortau eine echte Reibe kassierte, konnten die Gastgeber einen 7:0 Kantersieg feiern. Die Hubertusburger reisten im vollen Wissen um die Bedeutung der Partie an, wussten gleichwohl aber um die nicht zu unterschätzend akuten personelle und moralischen Zustand der Mannschaft.

Neben dem nachvollziehbarerweise noch nicht ganz verdauten Zschortau-Rückschlag fehlten Trainer Dierk Kupfer, aufgrund von Urlaub, neben und Mannschaftskapitän Justus Keller, wegen einer Gelbsperre, auf dem Platz. Entsprechend lastete noch mehr Verantwortung als in dieser Saison ohnehin schon auf den Schultern der blau-weißen Next-Gen in Kombination mit der altgedienten Reserve, die diesmal durch die Veteranen Benjamin Münch und den „Opsch“ Sebastian Freiberg repräsentiert wurde. So ging es rein ins Geschehen auf der ordentlich gestutzten Wiese, wo die Platzbesitzer zunächst besser in ihre Ordnung fanden. Der SV verliert die Anfangsinitiative aber alsbald, da die FSV-Zentrale um Münchi die Abstände zurechtrückt und griffig wird.

So gelingt es, die gefährliche Offensivreihe um Rico Drabon weitestgehend zu neutralisieren und sich nach vorne auszurichten. Im Sturm der Collmkicker sorgen Ruven Frase und Tom Zielinski für zunehmende Aufruhr und erste gefährlichere Aktionen. Zille aus der Nahdistanz und Ruby aus dem Rückraum verpassen allerdings den Dosenöffner. Bis zur Mitte des ersten Durchgangs bleibt es zu häufig bei Andeutungen der spielerischen Klasse der Gäste und die entscheidenden Aktionen fehlen. Nach einer halben Stunde eröffnet dann eine Gegenbewegung von Kassenkraft Zille den Raum hinter der SV-Kette. „Bambi“ behauptet das Kunstleder unter Bedrängnis mustergültig und findet am Fünfer Ruby, der humorlos abzieht, den gegnerischen Hüter auf dem falschen Fuß erwischt und die FSV-Führung besorgt.

In der Folge kann Blau-Weiß nachlegen, versemmelt dies aber und verliert in den Minuten vor der Pause unerklärlicherweise nochmal die Zuteilung. Im Mittelfeld geht eine Lücke auf, die Süptitz nun auch entschlossen bespielt. Robyn Staude im Gehäuse der Collmkicker bekommt nun was auf die Handschuhe und darf zwei wichtige Paraden in seinen Arbeitsnachweis des Tages setzen. Der Pausenpfiff vom an diesem Tag auf beiden Seiten streitbar agierenden Schiedsrichter kommt Wermsdorf daher sehr gelegen. Zeit zum Durchschnaufen und dem Appell an die neuformierte Führungsriege in Blau-Weiß um Debüt-Kapitän Florian Grieser, die als Orientierungsgrundlage für den zweiten Durchgang gefordert ist.

Die Hubertusburger nehmen sich mehr Kommunikation, entschlossene Zweikampfführung und Mut als Weisungen für den Widerbeginn mit auf den Weg und verlieren diese offenbar noch zwischen Kabinentrakt und Grashalmansammlung. Nach zwei Zeigerumdrehung passt gar nichts und nach einer, durch individuelle Unzulänglichkeiten hergestellten Kette an unglücklichen Aktionen liegt der Ball im Wermsdorfer Tor. Rico Drabon darf zum Torjubel abdrehen und die FSV’ler werden in ihrer Einstellung zur Veranstaltung des Tages hinterfragt. Nach 10 Minuten Findungsphase und kleinem Schwimmkurs bringt die Einwechslung von Sebastian Freiberg Überzeugung und Selbstverständnis zurück in die blau-weißen Köpfe.

Der „Opsch“ hält den Laden hinten dicht und seine Mitspieler schließen die umliegenden Abstände wieder. So kommt Süptitz in der Folge wenn dann bei Standards gefährlich auf und Wermsdorf kann den Fokus gen erneuter Führung richten. 66 Minuten sind gespielt, da bringt Johannes Keller die Ecke zum Glück. Demba Mbye hält im Duell mit Verteidiger und SV-Schlussmann einfach mal den Rücken rein und wird belohnt. Vom Flock der 13 prallt das Streitobjekt ins Netz und die Gäste sind wieder obenauf. In der Folge kommt vor allem über die Flügel Druck und die Chancen zur Vorentscheidung sind da. Doch der Heimelf-Keeper hält sowohl gegen Max Zschiesche als auch gegen Johannes Keller grandios und seine Farben somit im Spiel. Auf der anderen Seite haben die Collmkicker nach dem Gesetz von ausgleichender Gerechtigkeit Glück, als ein Mühlbach Kopfball knapp über den Querbalken geht. Die Schlussphase ist durch viel Verbissenheit auf beiden Seiten und zunehmend schwindende Kräfte in der kräftigen April-Sonne geprägt. Ein genialer Moment des eingewechselten Matti Lehmann klärt die Verhältnisse schließlich final. XMatsch reicht ein Kontakt, um das Spielgerät wohltemporiert hinter die SV-Abwehrreihe zu legen. So werden kurzerhand mindestens 5 rot-weiß gestreifte Fahnenstange installiert, die nur noch hinterher schauen können, wie Ruven Frase das Spiel und Matti’s Einfall gelesen hat, entschlossen hinter die fleischgewordenen Pylonen spritzt und im Eins-gegen-Eins millimetergenau mit Hilfe des Innenpfostens einnetzt.

Damit nehmen die Hubertusburger die Hürde Süptitz und rehabilitieren sich von der Vorwoche getreu dem blau-weißen Motto „Einfach weiter machen“. Von den Spielvoraussetzungen und dem Spielverlauf ließen sich die Collmkicker nicht beeindrucken und zogen ihren Stiefel als Mannschaft durch. Dank des Mügelner Punktes in Löbnitz gelingt so die Antwort im Kampf ums Nordsachsenliga-Podest, an dem der FSV in den abschließenden Saisonwochen weiter hart arbeiten wird. Baustellen gibt es nicht erst seit dem Zschortau-Spiel noch genug im blau-weißen Spiel – inwiefern das Teamgefüge dies aber gemeinsam angehen kann und wird, dass dürfte dabei nicht zuletzt dieser Samstag in Süptitz nochmal allen Beteiligten ins Gedächtnis gerufen haben. Also, wir machen einfach weiter! JK