Wermsdorf gewinnt Derby mit ansprechender Leistung souverän

FSV Blau-Weiß Wermsdorf – FSV Oschatz 4:0 (1:0)

FuPa Statsitik und Galerie

Zum schon letzten Derby der Saison empfingen die Blau-Weißen am Ostermontag den FSV Oschatz an der Sachsendorfer Straße. Vor über 180 Zuschauern wollten die Kupferlinge nach der Punkteteilung im Hinspiel das Kräfteverhältnis wieder klarstellen und drei Punkte für den Kampf ums Podium der Nordsachsenliga eintüten. Die Startelf der Hubertusburger trotz einiger Ausfälle gut bestückt und durch eine ganze Stange an Jungspunden auf der Bank vielversprechend ergänzt.

Die Partie ist zu Beginn von Wermsdorfer Zurückhaltung gekennzeichnet. Während Oschatz versucht die eigenen Reihen dichtzuhalten, müssen sich die Platzbesitzer erstmal den windigen Gegebenheiten anpassen und brauchen ein paar Minuten, um zu kapieren, dass man den Ballvortrag flach gestalten sollte. Mit zunehmender Spieldauer finden sich die Collmkicker dann aber immer besser auf der eigenen Wiese zurecht und die agile Offensivreihe um Oscar Kupfer, Ruven Frase und Pascal Weidner verzeichnet erste gute Möglichkeiten.

Leider kann Weidi aus der Nahdistanz per Kopf erst nicht mehr rechtzeitig reagieren und drückt den Ball über die Querlatte statt darunter, dann ist dem Quadratschädel auch noch die eigene Schulter im Weg, um eine mustergültige Hereingabe von Max Thomas verwerten zu können. Für Max, der aus der Nachtschicht mehr oder weniger direkt in die Fußballschuhe geschlüpft ist, geht es kurz darauf bedauerlicherweise schon unter die Dusche.

Max Thomas (9) im Zweikampf mit Magnus Schindler (19)

Der Oberschenkel zwickt und macht ein Weiterspielen unmöglich. Der nächste FSV-Kicker auf der Lazarettliste wird durch Max Zschiesche ersetzt. Wenig später gesellt sich mit Denny Beckedahl dann noch ein weiterer Leistungsträger der Kupfer-Elf zu Meth in die Kabine. Ohne Fremdeinwirkung verletzt sich Wermsdorfs Libero bei einem Ausfallschritt und muss durch Tom Zielinski ersetzt werden. Dafür rückt Philipp Springer nach hinten und die ganze Anlage des blau-weißen Spiels ändert sich. Vorne nun mit viermal U19 die Abteilung Jugend forscht in voller Kapelle unterwegs und das bringt zusätzlichen Schwung. Demba Mbye erwischt nach einem Eckball aus dem Gewühl heraus erst nur den Pfosten, doch Ruven Frase macht es kurze Zeit später genauer. Nachdem Springi und Dembappe im Zentrum aufdrehen, legt Maxi Zschiesche etwas unfreiwillig ab für Rubi, der wiederrum seine ganze fußballerische Güteklasse aufs Grün bringt und in einer flüssigen Bewegung aus Ballverarbeitung und Abschluss wuchtig zur Führung ins lange Eck abschließt (39.).

Bis zum Pausentee bleiben die Gastgeber am Drücker und kommen bei Osses Versuch aufs kurze Eck dem zweiten Treffer nochmal nahe. Mit einer verdienten Führung, die allerdings noch keinen Anlass für Entspannung bietet, geht es zum Pausentee. Die Hubertusburger bis dahin im Soll und vor allem mit einer guten Lösung für die ungeplanten Umbaumaßnahmen der Aufstellung im ersten Durchgang unterwegs. In Hälfte zwei knüpfen die Kupferlinge nahtlos an den spielerischen Aufschwung der letzten Viertelstunde vorm Pausenpfiff an und weisen die Kreisstädter nun deutlich in die Schranken. Nach einer feinen Ballstafette bricht Pascal Weidner kurz vor der Stundenmarke über links durch und hat den Kopf oben, um den mitgeeilten Rubi zu bedienen, der abgezockt auf 2:0 stellt.

Ruven (22) mit seiner zweiten Bude

Der umjubelte Treffer dabei alles andere als selbstverständlich, bedurfte es für Weidis Laufweg doch erst einiger energischer Aufforderungen durch Neu-Libero Springi. Die sehenswerteste Aktion des Tages folgt schließlich in der 72. Spielminute. Nachdem Osse für ihn abgelegt hat, fasst sich Kassenkraft Zille aus gut 25-Metern einfach mal ein Herz und hält drauf. Während Springi in der Vorwoche noch das blau-weiße Tor des Monats März verbuchen konnte, nimmt der junge Mittelfeldspieler diesen Titel nun schon am ersten April für sich in Anspruch. Unter leichter Mithilfe des Windes setzt Tom das Kunstleder bei seinem Schlenzer mit traumhafter Flugbahn ins Kreuzeck.

Torschütze Tom Zielinski wird von seinen Teamkollegen bejubelt. Es war der erste Treffer des jungen Spielers in der Nordsachsenliga – und was für ein Faden ins Kreuzeck!

Ein Debüttreffer nach Maß, der Blau-Weiß endgültig die drei Ostereier ins Nest legt. Nach 82 Zeigerumdrehungen darf sich Osse, ebenfalls äußerst sehenswert, auch noch für einen engagierten Auftritt belohnen und seine aktuell hervorragende Form mit dem Treffer zum 4:0 unter Beweis stellen. Der Schlussakkord gehört schließlich aber Außenverteidiger Florian Grieser, der mit viel Vorwärtsdrang im zweiten Durchgang schon für so manch gefährliche Aktion sorgte. Kurz vor Ladenschluss bricht Griesi dann über links in den Strafraum durch, führt dort ein Tänzchen auf, welches den Gegenspieler direkt in den blau-weiß Fanshop schickt und macht dann aber den Louis Hoffmann, indem er noch einen Wackler draufsetzt und den Abschluss vergisst. So endet der Derby-Ostermontag mit einem Kantersieg für die Collmkicker, den die Mannschaft mit einem Grillerchen an der Sachsendorfer Straße noch gebührend begoss. Die Wermsdorfer fuhren damit den dritten Dreier in Folge ein und haben sich damit nach dem zähen Rückrundenstart nun allen Verletzungsproblemen zum Trotz nun Selbstvertrauen erarbeitet. Im April kommt es nun zunächst am Fuße der Hubertusburg zum Duell um Platz drei mit der LSG aus Löbnitz. Am kommenden Samstag werden damit die Wochen der Wahrheit eingeläutet. Es gilt die personellen Ausfälle weiter im Kollektiv abzufangen. Die jungen Spieler um Kupfer, Frase, Zielinski & Co machen dabei vor wie es gehen kann.

Dominic (2) und Demba in der Defensive – Robyn bracht nicht einzugreifen

In blau-weiß hat man dieser Tage Nichts zu verlieren, kann und darf mutig aufspielen. Fehler gehören zum Prozess der jungen Mannschaft dazu und werden keinem Krumm genommen. So wird der Boden bereitet für eine Weiterentwicklung in der Truppe und für individuelle Höhepunkte wie einen 25 Meter Schlenzer. Die letzten Ergebnisse zeigen, dass es beim FSV gerade passt und der Weg bereitet ist. Wohin dieser noch führen kann, werden die Hubertusburger in den kommenden Wochen selbst bestimmen können. Was an dieser Stelle nicht vergessen werden darf ist dabei, dass auch Rückschläge immer wieder zum Prozess dazugehören werden. Also darf sich keiner von den letzten Erfolgen trügen lassen, es sind noch einige Schritte hin zu einem Podestplatz in der Liga zu gehen. Lasst uns diese Schritte in den kommenden Wochen gemeinsam mit Spaß und als Freunde gehen. In dem Sinne, bis Samstag. JK

Sportbericht der LVZ zum Derby

OAZ 3. April