Derbysieg in Überzahl im Mügelner Hagel

SV Mügeln/Ablaß 09 – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 1:5 (0:1)

FuPa Statistik und Elf der Woche

Am Samstag stand für die Blau-Weißen das Derby im Obstland beim SV Mügeln-Ablass auf dem Programm. Die Hubertusburger reisten im Wissen um die prekäre Abstiegsgefahr der Gastgeber an und erwarteten ein entsprechend kampfbetontes Spiel ohne Rücksicht auf Verluste. So ähnlich ging es dann auch rein ins Geschehen. Kurz nach Anpfiff bekommt FSV-Stürmer Ruven Frase direkt mal einen Gruß aus der Küche ins Fleisch gepökelt. Ansonsten verstreicht die Anfangsphase mit viel Mügelner Ballbesitz im Spielaufbau ohne nennenswerte Akzente nach vorne. Wermsdorf hat auf dem eigentlich gut bespielbaren Geläuf Probleme mit der Positionierung und sucht die Ordnung. Außer ein paar halbgaren Abschlüssen und drei nennenswert kläglichen Distanzversuchen fällt der Hubertusburger Offensive nicht viel ein. Die Hintermannschaft des Tabellenvorletzten um Kapitän Paul Erdmann hat wenig Mühe mit den harmlosen Gästen. So braucht es einen Geniestreich, mit dem sich die FSV’ler in die Partie hieven. In der 36. Spielminute fasst sich Philipp Springer ein Herz, nimmt einen Einwurf nach einem verarbeitenden Kontakt aus der Luft einfach mal direkt und lässt das Kunstleder gut 35 Meter vom Tor entfernt über den Vollspann rutschen. Was folgt ist ein Strahl, der Mügelns Schlussmann komplett kalt erwischt und ins Kreuzeck einschlägt. Springi wird für das Tor des Monats zurecht in einer Jubeltraube eingeschlossen und bringt seinen Farben damit im Alleingang in die Partie.

Philipp mit dem Tor des Monats in Mügeln – hier beim Hinspiel vs. Tim Lupatsch/Bild RW

In der Folge sind die Collmkicker nämlich griffiger und können eigentlich nachlegen. Pascal Weidner trifft nach feinem Spielzug ins lange Eck. Doch in seinen Schuss pfeift der Schiedsrichter zum Elfmeter für Wermsdorf. Während sich also Demba den Ball zurechtlegt um nun wirklich zu vollenden, entscheiden die Unparteiischen sich um und befinden den vorher geahndeten Kontakt an Frase für nichtig. Mit Schiedsrichterball für Mügeln geht es weiter und Blau-Weiß versteht die Welt nicht mehr. Respekt allerdings an den Unparteiischen, der sich nach dem Spiel sichtlich über die Szene ärgert und in der Kommunikation konstruktiv agiert. Mit 0:1 geht es also in die Pause und die kommt auch zur rechten Zeit, da nun erstmal ein Hagelschauer die Blüten von den Obstbäumen wirbelt.

Hagelschauer über Mügeln – Zuschauerperspektive Parkplatz/Bild Manu Müller


Zurück aus den Kabinen hagelt es dann erstmal nur noch partiell, in Form eines Gegentors für die Gäste. Ohne große Gegenwehr kann Dominic Arendt einen Konter gegen seine alten Kollegen zum 1:1 in der 49. Minute einschieben. Die folgenden 10 Zeigerumdrehungen sind wild und das Spiel wankt. Mügeln will, Wermsdorf hadert. Ein Angriff bringt die Wende. FSV-Außenverteidiger Florian Grieser bricht durch und kann in aussichtsreicher Position nur noch mit einem Foul gestoppt werden. Das hat einen Platzverweis und eine gefährliche Freistoßsituation zur Folge. Blau-Weiß Spezialist Denny Beckedahl lässt sich nicht zweimal bitten, schlägt den Ball humorlos ins Torwarteck und sorgt damit nach 59. Spielminuten schon für die Vorentscheidung. In Überzahl wird die folgende halbe Stunde zum Wermsdorfer Schaulauf. Mügeln ist versucht Schlimmeres zu verhindern, kann in Unterzahl aber nicht mehr mithalten. Binnen einer Viertelstunde schrauben die Kupferlinge den Spielstand auf 5:1 aus eigener Sicht. Erst trifft Oscar Kupfer nach Flanke von Johannes Keller sehenswert per Volley-Heber, dann nach Griesi Vorlage aus dem Zentrum. Pascal Weidner bittet die rechte Bahn des Gegners einmal zum Tänzchen und wackelt, mit klemmendem rechten Stick zwei Verteidiger so aus, dass der Hosenboden schließlich den Erdboden küsst. Der flache Abschluss ins lange Eck, bei Weidi meist alles andere als Formsache, sitzt diesmal auch noch und so ist das nächste Traumtor perfekt. Weitere Treffer sind möglich, doch der FSV verliert die Zielstrebigkeit. Einige Hochkaräter werden leichtfertig versemmelt und so endet das Derby mit 5:1 aus blau-weißer Sicht. Die Schützlinge von Trainer Dierk Kupfer nehmen also den vollen Obstkorb mit. Die Collmkicker trotzen damit vor allem dank zweier spielentscheidender Aktionen der Außenverteidiger der Verletzungsmisere, wobei man sich am Fuße der Hubertusburg auch wieder auf den Zusammenhalt und die Unterstützung durch alteingesessene Hubertusburger verlassen konnte. So trugen Benjamin Münch und Carsten Rademacher ihren Teil zum Auswärtserfolg bei. Am Ostermontag geht es dann gleich ins nächste Derby, wenn der FSV Oschatz an der Sachsendorfer Straße zur Eiersuche vorstellig wird. Schauen wir mal, was wird. JK