Männer gewinnen Hallenturnier

Nachdem die blau-weißen Herren bei Trainer Dierk Kupfer mit einem Frühshoppen am Neujahrstag bereits stimmungsvoll in 2024 gestartet sind, folgte am Freitag in der Oschatzer Rosenthal-Halle auch der sportliche Auftakt ins neue Jahr. Die Hütte war voll, das Teilnehmerfeld mit einigen Kontrahenten aus der Region sowie mit Landesklasse-Spitzenreiter Stahl Riesa und Landesligist Kickers Markkleeberg interessant besetzt und die junge Hubertusburger um Trainer Kupfer entsprechend heiß auf ein paar flotten Einlagen auf dem himmelblauen Parkett.

Die Wermsdorfer durften im Duell mit dem gastgebenden FSV Oschatz auch direkt das Turnier eröffnen. Nachdem man bei der Teampräsentation in der abgedunkelten Halle im gleißenden Scheinwerferlicht noch Orientierungsprobleme hatte, fehlte es den FSV’lern in den ersten 12 Wettkampfminuten 2024 dann nicht an Zielstrebigkeit. Nach nur wenigen Zeigerumdrehungen hat Demba Mbye gegen die alten Kollegen schon die Führung auf dem Fuß, vergibt allerdings knapp. Die Wermsdorfer bestimmen das Kreisoberliga-Duell auch in der Folge, leisten sich dabei allerdings auch ein paar individuelle Standby-Momente. Die Begegnung endet mit 4:2 aus blau-weißer Sicht. Der wichtige erfolgreiche Auftakt in die mit Nordsachsenmeister Dahlen und Markkleeberg prominent besetzte Gruppe ist damit gefunden. Der Turnierplan beschert Blau-Weiß in der Folge erstmal eine gute Stunde Pause. Gegen Dahlen gilt es also den Rhythmus wieder aufzunehmen, quasi ein Neustart. So holpern sich die Kupferlinge ins Geschehen und finden erstmal wenig Zugriff. Dahlen spielt es von hinten ruhig durch und geht 1:0 in Führung. Der FSV versucht in unterschiedlichen Formationen am Ausgleich zu schrauben, hält sich dabei vor toller Kulisse das Beste aber für den Schluss auf. Keine zwei Minuten mehr auf der Uhr und nach wie vor Führung für die Wackeren aus der Sackhüpfer-Stadt. Florian Grieser packt seine Mitspieler in den Rucksack und schultert das Derby quasi im Alleingang. Der Flügelspieler besorgt binnen weniger Augenblicke erst den Ausgleich und dann mit einer himmlischen Ballrolle auch den Führungswechsel. Mannschaftspapa Benjamin Münch setzt dem Ganzen mit seinem 1:3 noch die Krone auf. Damit buchen die Collmkicker das Halbfinalticket, sammeln Selbstvertrauen und können befreit ins abschließende Duell mit dem Turnierfavoriten Markkleeberg gehen. Dort passt es teilweise nicht wirklich zusammen und die Hubertusburger müssen sich nach einer 3:6 Packung zurecht geschlagen geben, wenngleich im Duell am Gruppenplatz Eins auch nicht nur Landunter zu sehen war. Im Halbfinale wartet somit Landesklasseprimus Stahl Riesa, welcher den lautstärksten Fanblock des Turniers stellte und eine überzeugende Vorrunde spielte. Wermsdorf passt sein Wechselsystem und die Anfangsformation dem Alles-oder-Nichts-Modus an und setzt ein emotionales Ausrufezeichen. Die Schützlinge von Trainer Dierk Kupfer beweisen, dass die blau-weiße DNA auch auf dem Hallenboden für Überraschungen sorgen kann. Mit jeder Menge Leidenschaft, kollektivem Teamgeist und einem bockstarken Robyn Staude im Tor packen die Wermsdorfer tatsächlich den Finaleinzug gegen den Favoriten. Dabei können die Collmkicker auch spielerisch für Highlights sorgen. So packt Oscar Kupfer gefühlt die ganze Halle einmal aufs Schaukelpferd im Kinderkarussell, dribbelt die Stahl-Abwehr schwindlig, verpasst aber den Treffer. Gut, dass die Kollegen hier vorher schon effektiver gearbeitet haben. Nach sehenswerten Treffern von Dustin Auerbach und Florian Grieser steht schließlich ein 2:1 auf der Anzeigetafel und wenig später ist klar, dass dies gleichbedeutend ist mit dem Re-Match gegen Landesligavertreter Markkleeberg. Der konnte seinerseits im zweiten Halbfinale das All-Star Team des Turniers um einige Größen des hiesigen Kreisfußballs ins Spiel um Platz drei schicken und dabei einmal mehr dem Anspruch auf den größten Pokal des Tages gerecht werden. Pünktlich um 22:22 Uhr trillert also der letzte Anpfiff des Abends durch die Rosenthal-Halle, die in der Folge einen rasanten Ritt erlebt. Wermsdorf von Beginn weg griffig und im Vergleich zum Gruppenduell kompakter. Markkleeberg zwar individuell mit Vorteilen, aber gegen den eingeschworenen blau-weißen Haufen, der es mit viel Überzeugung spielt, lange ohne wirkliche Lösungen. Anders die Kupferlinge, die es nach Ballgewinn schnell machen. Aui findet Griesi in der Tiefe, welcher wiederrum den Kopf oben hat und Justus Keller bedient, der nur noch einschieben muss. Nach der Führung geht der FSV in den Verwaltungsmodus, bringt immer wieder frische Kräfte von der Bank und kann sich auf Robyn Staude im Tor verlassen. Der Landesligist allerdings um die Spielmitte herum mit der Leistungskurve nach oben, kommt gefährlicher auf. Wermsdorf wehrt sich nach Kräften. So verhindert Tom Zielinski mit vollem Einsatz per Grätsche den Einschuss. Johannes Keller blockt außerdem in höchster Not noch ab. Markkleeberg findet dennoch schließlich den Dosenöffner und dreht nach zwei starken Einzelleistungen die Partie mit nicht mehr allzu viel Puffer auf der Uhr. Wer damit rechnet, dass beim FSV dadurch der Widerstand gebrochen ist, braucht allerdings nicht lange warten, um die blau-weiße Antwort zu erhalten. Direkt vom Anstoß weg hievt der junge Ruven Frase seine Farben zurück ins Titelrennen und trifft nach weitem Ball aus spitzem Winkel mit einem überragenden Kontakt und ganz viel Willen in der Aktion zum umgehenden Ausgleich. Die Partie damit in der Crunchtime absolut offen und unheimlich spannend. Für Wermsdorf macht Robyn Staude im Eins-gegen-Eins nochmal klar, dass bei einem sich abzeichnenden Elfmeterschießen ein starker Rückhalt bereitsteht. Die Uhr tickt runter und mit nur noch drei Sekunden zu gehen, verabschiedet sich die Landesliga-Defensive schonmal Richtung Neunmeter-Duell. Ein letzter Ball in die Tiefe wird vom Absicherer der Kickers Richtung eigenes Gehäuse aufgenommen. Während der Feldspieler keine Klärungsanstalten macht, zeigt auch der Kickers-Schlussmann kein Interesse am Spielgerät, was wiederrum Justus Keller nochmal ins Geschehen bugsiert, der seine Fußspitze ans Kunstleder gespitzelt bekommt und damit mit ablaufender Spielzeit zum 3:2 einnetzen kann. Während die Nummer 8 zum Jubel abdreht, haben seine Mitspieler und die FSV-Verantwortlichen bereits das Spielfeld gestürmt. Den Hubertusburger gelingt der späte Lucky-Punch und damit der Überraschungscoup. Entsprechend ausgelassen fällt die blau-weiße Jubeltraube mit der Schlusssirene aus. Wenig später nimmt Demba Mbye den Pokal entgegen und die Party geht in der Kabine weiter.

So sehen Sieger aus – st.v.l.: Tom Zielinski, Oscar Kupfer, Dustin Auerbach, Justus Keller, Johannes Keller, Ruven Frase und Florian Grieser; vorn v.l.: Benjamin Münch, Robyn Staude und Demba Mbye – Bilder Ralph Horbas

Das Team aus Robyn Staude, Benjamin Münch, Justus Keller, Demba Mbye, Florian Grieser, Johannes Keller, Dustin Auerbach, Oscar Kupfer, Ruven Frase und Tom Zielenski und um die Betreuer Dierk Kupfer, Jörg Büchner, Ralph Horbas und Robby Staude krönt damit einen mannschaftlich geschlossenen Turnierauftritt und sammelt durch die Siege über die Derbyrivalen und höherklassigen Teams aus Riesa und Markkleeberg Schwung für die anstehende Vorbereitung auf die Nordsachsenliga-Rückrunde. Der Dank gilt an dieser Stelle noch den Oschatzer Organisatoren, die für ein stimmungsvolles Turnier mit spannenden Spielen sorgten. JK

Hier gehts zum Turnierbericht der LVZ

Übrigens – mit Tom, Oscar, Johannes und Ruven waren vier junge Spieler aus Luppa und Wermsdorf im Team, die nun zu den Leistungsträgern gehören. Alle vier Kicker haben einen Teil ihres Schliffs in den Luppaer und Wermsdorfer Nachwuchsmannschaften erhalten. Nachwuchsarbeit ist sehr aufwendig, lohnt sich aber, wenn man sieht, dass ein Teil der kleinen Kicker über die Jahre die Freude am Spiel behält und dann eine gute Entwicklungsperspektive bei unseren Männern findet.