Glanzloser Pflichtsieg in Rackwitz – Traumtor von Tim Highlight des Tages

TSV Rackwitz – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 0:4 (0:3)

FuPa Statistik und Galerie

Bei feinstem Fußballwetter gastierten die Blau-Weißen am vergangenen Samstag beim TSV Rackwitz. Auf Seiten der Gastgeber dabei einige personelle Schwierigkeiten, nur 11 Spieler einsatzbereit, aber motiviert, gegen den Tabellenführer alles reinzuwerfen. Bei den Hubertusburgern ebenfalls weiterhin ein gut gefülltes Lazarett, doch der FSV-Kader gibt es auch Dank Unterstützung aus der Zweiten bzw. A-Jugend her, dass man abends noch ruhig schlafen kann. Einzige „böse“ Überraschung kommt im Vorfeld von der Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz, wo der Zug für Pascal Ziegler keine Bremse hat. Wermsdorfs Stürmer unbeeinflusst durch Streiks oder Ähnliches trotzdem mit ÖPNV-Zeitverzug angereist, dennoch gleich in der Startelf und offensichtlich mit entsprechend knackigem Warm-Up im Zugabteil. Keine Zeigerumdrehung getan, Flori Grieser wird im Strafraum gelegt und Calle verwandelt den fälligen Strafstoß souverän flach ins rechte Eck. Damit der aus psychologischer Sicht optimale Start gegen die 5-4-1 Formation der Gegner geglückt und das Unterfangen „TSV-Bus umparken“ um einiges erleichtert. Denn die Platzbesitzer zeigen in der Folge, dass sie nicht gewillt sind eine Klatsche einzufangen.

Der TSV – derzeit noch mit Abstiegssorgen – verteidigt geschlossen und zeigt jede Menge Einsatzbereitschaft. Die Gäste können also nicht zum Frühlingsspaziergang ansetzen, müssen sich ihre Brötchen hier durchaus verdienen. Vortritt am Buffett verschafft sich nach 22. Spielminuten Tim Kuhl, der eine Patrick Kupfer Ecke aus gut 10 Metern am langen Pfosten volley nimmt und traumhaft unter die Latte schweißt.

Tim zieht ab – 0:2

Demba kurz darauf ebenfalls mit einer sehenswerten Aktion, reißt die TSV- Ketten nach einer halben Stunde bei einem Solo samt 180°-Drehung à la Zizou auseinander und steckt wohl temperiert in die Box durch. Flori Grieser ist von rechts eingelaufen und sticht durch, umkurvt den TSV-Schlussmann und schiebt zum 3:0 ein. Das persönliche Erfolgserlebnis und der Selbstvertrauensbooster für den stets so engagierten Flügelmann gefunden und damit gleichwohl die Messe (unweit der Messe) nahezu gelesen. Was sich bis dahin halbwegs souverän gestaltet, wird bis zum Pausenpfiff aber fahriger und dünner. Blau-Weiß vergisst im kollektiven Vorwärtsdrang die Defensivarbeit. Robyn Staude zeigt sich bei einem Abschluss aufmerksam und Tim Kuhl rettet kurz vorm Seitenwechsel grandios im Nachsetzen. Zur Pause kommen dann Martin Dräger und Johannes Keller zu verdienter Spielzeit und fügen sich gut ein. Während ein erster starker Angriff über ihre rechte Seite noch das Ziel verfehlt, findet Hanni in der 64. Minute Dembappe, der die mit viel Schnitt geschlagene Flanke wuchtig einnickt.

Kopfballtor Demba – Gratulation Calle (22)

Ansonsten zeichnet den zweiten Durchgang viel Stückwerk und wenig Zusammenhängendes in Blau-Weiß, während auf der anderen Seite die Beine immer schwerer werden. Rackwitz verteidigt trotzdem weiter leidenschaftlich und bleibt dabei bemerkenswert fair und sportlich. So endet die Partie, in der Sascha Hartig und Connor Bruder als Wechsler ebenfalls ihre Minuten bekommen, leistungsgerecht mit 4:0 und ohne gelbe Karten.

Für die Hubertusburger, bei denen Trainer Dierk Kupfer krankheitsbedingt nicht an der Seitenlinie stehen konnte, die Pflichtaufgabe damit ohne Glanz abgehakt. Unterm Strich bewahrheitet sich dabei aber wieder der Eindruck von der alten Leier. Im Wermsdorfer Spiel Abstimmungsfehler und Fahrlässigkeiten, die es mit Hinsicht auf das immer straffer werdende Nordsachsenliga-Restprogramm schleunigst durch Trainingsaufarbeitung mannschaftlicher wie individueller Weise zu beheben gilt.