Ersten Heimdreier in Luppa eingefahren – Torwartlegende RR hilft aus

FSV Blau-Weiß Wermsdorf II – FC Eilenburg II 2:1 (2:0)

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Dauerregen in Wermsdorf verhinderte den Auftritt der Zweiten am Fuße der Hubertusburg. So wurde das Aufeinandertreffen mit der Reserve des FC Eilenburg kurzerhand nach Luppa verlegt. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Das letzte Duell beider Teams nur wenige Wochen alt. Im Kreispokal konnten sich die FSV’ler mit 4:2 durchsetzen. Die Favoritenrolle damit also in blau-weißen Reihen und untermauert durch einige Personalentscheidungen. Zunächst das Wermsdorfer Lager froh und stolz, den neuen Trainer der Kreisligavertretung präsentieren zu dürfen. Nach erneuter Verletzung hängt Sebastian „Marder“ Hanisch die Fußballschuhe erstmal an den Nagel und lenkt mit seiner Erfahrung aus vielen Jahren in den kupferschen Ersten fortan die Geschicke vom Unterbau.

SH

Die Schuhe wieder vom Hacken geklaubt und direkt die 18er Schraubstollen aufgezogen hat an diesem herrlich verregneten Samstagmittag wiederrum unsere Legende Robert Rinke. Der ewige Kapitän und Führungsspieler im Ruhestand untermauert abermals seinen Heldenstatus und vertritt den verhinderten Marc Fleischer zwischen den Alustangen. Einige junge Dachse wohl noch in leichter Ehrfurchtsstarre ob der stimmgewaltigen Nummer 28 im eigenen Kasten, anders nicht zu erklären der nervöse Beginn der Platzbesitzer.

RR/28

Die finden nur schwerlich in die Partie, setzten zu sehr auf den langen Ball zu Sturmflitzer Dodo Arendt und offenbar in der Rückwärtsbewegung Lücken. Kevin Schmidt muss nach 20 Minuten für den bereits geschlagenen Rinke retten. Der pariert wiederrum mehrmals stark und verhindert so einen möglichen Rückstand. Auf der anderen Seite Nico Pottecz, dem ein oder anderen wohl besser bekannt als Schildauer Feldspieler, im Tor ohne die großen Bewährungsproben. Eine halbe Stunde ist durch, da fällt nahezu aus dem Nichts die Führung für die Gastgeber. Lucas Bruder bricht über die rechte Außen durch und findet mit seiner Flanke Kevin Schmidt. Dem Linksfuß verspringt die Ballannahme zwar etwas, aber er setzt entschlossen nach und wuchtet das Spielgerät schließlich entschlossen in die Maschen.

Kevin (Mitte) hat getroffen

Ein erlösender Treffer, es geht doch. Mit dem 1:0 im Rücken steigt das blau-weiße Selbstvertrauen, der Auftritt wird bis zur Pause schwungvoll. Mit dem Halbzeitpfiff zeigt sich, dass da an der Seitenlinie nun mutmaßlich ein wahrer Trainerfuchs die Geschicke leitet. Hanisch beweist goldenes Händchen, indem er noch vor dem Seitenwechsel Jerry Baumann bringt. Die Nummer 10 ist es wiederrum, der unmittelbar vorm Pausentee zum vielzitierten psychologisch wichtigsten Zeitpunkt auf 2:0 stellt. Einen Mittelfeldball erläuft sich Baumi, ist vor dem herauseilenden Pottecz am Kunstleder und in dieser Situation ob seiner unnachahmlichen Schusstechnik genau der richtige Mann. Der allseits bekannte, in unzähligen Trainingsstunden gereifte und im ganzen Kreis gefürchtete baumansche Löffler streift gemäldegleich durch die Lüfte und segelt butterweich ins Glück.

JB Jubel

So geht es mit einer zwei Tore Führung in die Katakomben. Trocknen und sich auf nochmal 45 Minuten Planschen freuen die Devise in der Halbzeit. Vielleicht wären auch noch ein paar taktische und einstellungstechnische Änderungen angebracht gewesen, doch davon ist zu Wiederbeginn nichts zu sehen. Der Wermsdorfer Anhang muss dasselbe Bild wie in Durchgang eins beäugen, ein Spiel auf ein Tor. Die Gäste mit der besseren Spielanlage und den vielversprechender Torchancen. Robert Rinke hat sich seinen Ausflug an alte Wirkungsstätte sicher entspannter vorstellen können, zeigt sich jedenfalls direkt wieder formidabel aufgelegt und wird es Trainer Hanisch schwer machen, ihn im kommenden Spiel nicht aufzustellen. Das Personal der Heimelf eigentlich vielversprechend, was spielerisch davon auf die Wiese kommt ist schlichtweg zu wenig. Halbgare Schüsse von Felix Plakinger links am Tor vorbei und Patrick Kupfer per Freistoß sind noch am erwähnenswertesten, wenngleich eigentlich auch nicht unbedingt der Rede wert. So fällt nach 73. Spielminuten der überfällige Anschlusstreffer für Eilenburg, als eine Hereingabe nicht richtig geklärt und es ist wieder mächtig Würze in der Suppe. Der FC wirft in der Folge Mann und Maus nach vorne, Pottecz hält nur noch wenig zwischen seinen Torstangen. Dadurch ergeben sich teilweise besorgniserregend einladende Räume für die FSV Spitzen Arendt und Baumann, doch entweder scheitert es an den Zuspielen oder die letzte Konsequenz im Vorwärtsgang fehlt. Die beste Chance zum Deckelschluss bietet sich Dodo in der 83. Minute nach Baumi-Querpass, doch der Schussversuch der Nummer 7 wird in letzter Not noch geblockt. Am anderen Ende des gut bewässerten Grüns verhindern Fortuna und Rinke einen weiteren Treffer. Lucas Bruder, neben Rinke als einziger Blau-Weißer an diesem Tag vollends auf der Höhe des Geschehens grätscht einen letzten Eilenburger Vorstoß ins Seitenaus, dann trillert Schiedsrichter Kai Steils zum erlösenden Schlusspfiff.

Lucas (4), Felix und Robert

Die Hubertusburger Leistung zwar keinesfalls ansprechend, dennoch die so dringend ersehnten ersten drei Punkte der noch jungen Saison eingetütet. Das sollte losgelöst vom Spielgeschehen erstmal Mutmacher sein und Selbstvertrauen geben. Allerdings darf keiner dem Trugschluss aufsitzen, dass es mit einem „So weiter“ in die richtige Richtung geht. Noch ist genug Zeit für Anpassungen, die es bei einigen Spielern vor allem hinsichtlich der Einstellung zu geben scheint. Trainer Hanisch hat eine Truppe mit einigem Potenzial zusammen, die dies in den kommenden Wochen aber auch nachweisen muss. Egal mit welcher Ausgangbedingung ein Spieler in Wermsdorf Zweiter aufgestellt wird, dass Pflaster Kreisliga ist ein hartes und Bedarf vollem Einsatz um sowohl als Team bestehen zu können als auch potenzielle Eigenwerbung betreiben zu können.

Aufstellung: Rinke, Eckert, Bruder (Böhm), Lochert, Jo. Keller, Kupfer, Plakinger (Untermann), Körner, Schmidt, Hammer (Baumann), Arendt

JK/Bilder AK und RW

Dauerregen und trotzdem gute Stimmung vor Anpfiff