Erste nur dank der Zweiten spielfähig – Wermsdorf hält mit bunt gemischter Truppe hinten und vorne die Null – Verletzungsmisere hält an

FSV Blau-Weiß Wermsdorf – SV Naundorf 0:0

FC Terpitz – SpG Wermsdorf-Luppa (Nichtantritt Gast)

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Der Samstag wurde für den Wermsdorfer Herrenfußball zur Zerreißprobe. Durch Urlaub, Krankheit und vor allem die anhaltende Verletzungsmisere klaffte nicht zum ersten Mal in dieser Saison eine arge Personallücke am Fuße der Hubertusburg, die diesmal nur durch das äußerste Mittel gestopft werden konnte. Zur Kreisligapartie der Spielgemeinschaft in Terpitz wurde zum Wohl der Kreisoberligapartie gegen Naundorf nicht angetreten. Nur so wurde die Truppe des Vertretungstrainergespanns Staude/Schönitz/Beckedahl an der Sachsendorfer Straße spielfähig. Ein beklagenswerter Zustand, für dessen Umstände und Zustandekommen niemand die Verantwortung trägt, der aber doch Fragen für die Zukunft aufwirft. Insbesondere da die Hubertusburger mit ihren Personalsorgen in den letzten Wochen alles andere als ein Sonderfall in Nordsachsen sind. Die bunt gemischte blau-weiße Tüte bekam es bei sonnigem Wetter passenderweise auch noch mit den immer unbequemen Naundorfern zu tun.

Damit hinein ins Geschehen, wo man dann auch nicht lange warten muss, bis die Randeilenburger ihr Image untermauern. Johannes Keller wird nach zwei Zeigerumdrehungen zum Glück nur der Stutzen aufgerissen, als ihm der Gegner mit offener Sohle am Durchbruch in den Strafraum „hindert“ beziehungsweise von den Beinen fegt. Rot gibt’s für so ein Einsteigen in den ersten Minuten einer Kreisoberligabegegnung aber natürlich nicht.

Solange eine minimale Orientierung auf den Ball noch zu erahnen ist, was interessiert da das Risiko und mögliche Folgen der Aktion. Der fällige Freistoß bringt nichts ein und so geht es im 11 gegen 11 munter weiter. Kevin Schmidt, wichtiger Import aus der Spielgemeinschaft, erwischt seinerseits einen Sahnetag und hat keinerlei Anpassungsschwierigkeiten.

Nach 5 Minuten liegt die Führung auf Schmidters linkem Huf, doch der Abschluss aus halblinker Position gerät zu zentral und Naundorfs Schlussmann kann entschärfen. Auf der anderen Seite muss sich FSV-Schlussmann Robyn Staude bei einem Distanzschuss beweisen. Ansonsten verkommt die Partie nach einer doch recht turbulenten Anfangsphase zunehmend zum Duell des Aufreibens. Nickligkeiten hier und da und immer mal ein Pfiff, der das ganze Treiben lebendig hält. Dem Dosenöffner am nächsten kommt Justus Keller nach einer Viertelstunde, doch der Blau-Weiß Kapitän bekommt die Eckballvorlage seines Bruders nicht mehr richtig aufs Tor gedrückt und setzt das Spielgerät über den Querbalken.

Wermsdorf will sich zuhause nicht die Initiative nehmen lassen, hat aber vor allem im letzten Drittel seine Mühe. Die Entscheidungsfindung passt an diesem Tag nicht. Der Auftritt an sich kommt zu hektisch daher, was zwar mit der Personalrochade begründet werden kann, aber keine Ausrede sein darf. Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass der Unterbau aus der Spielgemeinschaft passt. So begleitet Matti Lehmann die Libero-Position in seinem Startelfdebüt souverän und hält seinen Laden umsichtig zusammen. Seine Vorderleute finden bis zur Pause allerdings nicht die richtigen Hebel. Nachdem Ruven Frase im Strafraum geblockt wird, landet der Rebound vor den Füßen von Keller, der am Abschluss aber durch ein Foul des aus dem Strafraum geeilten Naundorfer Schlussmannes gehindert wird.

So geht es torlos in die Kabinen. Trotz einiger Nachjustierungen beim Pausentee und einem vielversprechenden Wiederbeginn bleiben Treffer auch im zweiten Durchgang aus. Die Hubertusburger sind dem 1:0 nach 52 Zeigerumdrehungen nochmal nah, doch Max Zschiesche kommt nach Durchbruch aus spitzem Winkel nicht mehr zum Abschluss.

Naundorf seinerseits wird nun gefährlicher und verbucht die besseren Möglichkeiten. Torjäger Mattner zieht zum blau-weißen Glück zu überhastet ab und Robyn Staude pariert sowohl im Eins-gegen-Eins mit Kaiser als auch beim Freitstoßversuch von Barth bockstark. Auf Seiten der Gastgeber kommt nach einer gespielten Stunde Mathias Schmidt zu seinem unverhofften Debüt und bringt nochmal Einsatz und Willen mit aufs Grün.

Seine Mitspieler zeigen sich in der Schlussviertelstunde auch gewillt, nochmal für Gefahr zu sorgen. Doch sowohl einer handvoll Freistoßflanken aus dem Halbfeld als auch den Hau-Ruck-Einzelaktionen fehlt der Zusammenhang mit Gestaltungspotenzial in Tornähe. So bleibt die blau-weiße Anlage nach vorne an diesem Tag eher Stückwerk. Da die Defensive aber weiter hält, fallen die Tore erst beim Abklappen der Netze nach Abpfiff und die Partie endet torlos unentschieden. Ein Punkt, der Wermsdorf im Kampf ums Podest nicht wirklich weiterbringt, der aber angesichts der Rahmenbedingungen so anzunehmen ist.

Die junge FSV-Mannschaft lies sich von den äußeren Umständen und Widerständen der Begegnung nicht verunsichern. Wille und Zusammenhalt waren deutlich sichtbar. Was fehlte war die Balance zwischen Offensive und Defensive und damit die Behauptung im letzten Drittel. Daran gilt es in den kommenden Saisonspielen zu arbeiten. Für diese ist eine Entspannung der Personallage in weiter Ferne. Zwar wird Louis Hoffmann bald zurückerwartet, allerdings bleibt dessen Platz im blau-weißen Lazarett nicht lange unbesetzt und wird nahtlos von Justus Keller eingenommen, der sich durch ein Foulspiel beim Kopfball gut zehn Minuten vor Spielende einen Bänderriss zuzog.

Bilder RW

So gilt es für die FSV’ler in den vier ausstehenden Partien nochmal enger zusammenzurücken und der Verletzungsmisere zum Trotz an einem positiven Saisonendspurt zu arbeiten. JK

OAZ 6. Mai

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