Derbysieg zum Saisonhalali an der Sachsendorfer Straße

FSV Blau-Weiß Wermsdorf – FSV Wacker Dahlen 3:2 (1:1)

Auflaufen mit unseren Nachwuchskickern

Spielbilder und FuPa Statistik

Impressionen nach dem Spiel

Während normale Menschen am vergangenen Samstag vor Ventilator, Klimaanlagen oder am See rumlagen, luden die Hubertusburger an der Sachsendorfer Straße zum letzten Tanz in heimischen Gefilden der Spielzeit 2021/2022. Der Tanzpartner vermeintlich im Sackhüpfen geübter, denn im Dreierschritt, geladen waren die Wackeren aus Dahlen. Der allgemeine Tenor im Vorlauf irgendwo zwischen Derbyfreude und Sinnesfrage aller Mühen. Die Gastgeber dabei mit argem Personaldruck auf dem blau-weißen Kessel. Verletzungen, Urlaubspläne und Arbeitszeiten sorgen dafür, dass Wermsdorf an diesem Wochenende in so arge Mangelerscheinungen rutschte, dass zum Äußersten gegriffen werden musste und das Rahmenprogramm zum Nordsachsenligaderby um das Vorspiel der FSV Zweitvertretung gestrichen wurde. Eine Entscheidung, die den Wortführern mächtig auf den Magen drückt und nicht leichtgefallen ist, kommt sie doch kaum vereinbar daher, mit den blau-weißen Ansprüchen. Bei aller Selbstkritik und Bauchweh letztlich aber schlicht die richtige Entscheidung zu Gunsten der Gesundheit des verfügbaren Personals. Verstärkung erhielten die Männer vom Hubertusburger Nachwuchs, der die Mannschaft auf das Spielfeld begleitete. Danke an unsere jungen Kicker und ihre Eltern.

Die Gunst der Stunde zu nutzen weiß derweil Sascha Hartig, der über die Familienbande zu Wermsdorfs Allzweckwaffe Marius Lüderßen erst im vergangen Herbst in den Hubertusburger Hafen gespült wurde und seitdem trotz Coronaruhe seine Taue immer fester um die blau-weiße Seele schnürt.

Sascha vs. Justin Dintiu

Während Wermsdorfs Knisper vom Dienst kurzfristig tatsächlichen Streifendienst leisten muss, rotiert mit Hartig also der Mann aus der Reserve in die Startelf und damit hinein ins muntere Treiben. Die folgenden 90 Minuten sind das klassische Derbyprogramm. Hier und da kracht es sinnloserweise, da und dort ein unnötiger Spruch. Auch wenn es die üblichen Nickligkeiten zu verzeichnen gibt, ist es unterm Strich gleichwohl aber auch eine in Anbetracht der sportlichen Lage harmlose Auseinandersetzung der beiden Rivalen, die die Beteiligten letztlich fair und vor allem entscheidend, ohne Verletzte über die Bühne bringen.

Zuschauen im Schatten der Linden

Der Spielberichtsbogen stellt sich schließlich folgendermaßen dar: Sebastian „Haupe“ Körner bringt Blau-Weiß nach 15 Zeigerumdrehungen in Führung, nachdem Sturmpartner Hartig per Chipball mustergültig eingeleitet hat und Wermsdorfs Nummer 22 mit dem Kopf über den herauseilenden Chris Föllner im Wacker Tor einnetzt.

Sascha, Haupe, Justus (15) und Nick beim Torjubel

Nach einer halben Stunde stellt Dahlen die Uhren in Form von Peter Schmidt wieder auf null und gleicht ebenfalls per Kopf nach einer Ecke aus. Während den Gästen die Anfangsphase gehörte, wird der FSV zum Ende des ersten Durchgangs hin stärker und so geht es mit einem leistungsgerechten Gleichstand in die Kabinen.

Dominik vs. Nick Palme (11)

Der Zweite Durchgang wird gezeichnet von einem spielbestimmenden Dahlen, doch Wermsdorf kommt durchschlagender daher. In der 66. Spielminute besorgt Nick Scharfschwerdt mit seinem Debüttor in Blau-Weiß die abermalige Führung für die Platzbesitzer, als er aus dem Gewühl einer Ecke heraus per Direktabnahme erfolgreich abschließen kann.

Nick im Vorwärtsgang vs. Tony Müller (17) u. Peter Schmidt

Scharfschwerdt soll es schließlich auch sein, der in der Crunchtime des Derbys das Spotlight auf sich zieht. Zunächst holt der Meltewitzimport 10 Minuten vor Ablauf der Uhr einen Elfmeter raus, den Kapitän Justus Keller zum 3:1 verwandelt, nur um 3 Zeigerumdrehungen später die vermeintliche Vorentscheidung zu revidieren. Wieder ist es Scharfschwerdt, wieder Elfmeter. Nur diesmal auf der anderen Seite der Wiese. Florian Göbel verlädt Robyn Staude und verkürzt auf 3:2. Die Heidestädter drängen nun auf den Ausgleich, während die Hubertusburger dem Abpfiff mit allerlei Kaltgetränken entgegen lechzten. Den Vortritt beim anstehenden Freibiergelage verdient sich nochmal Goalie Robyn Staude, der kurz vor Ultimo den sicheren Treffer zum 3:3 mit der Parade der Saison verhindert und seine Farben damit zum Derbysieger kürt.

Der Rest ist das übliche und doch keinesfalls selbstverständliche Prozedere. Zu den Jubelkreisrufen als „Derbysieger“, „Altkreismeister“ und „Pokalsieger“, darf sich Blau-Weiß erstmal auch „Vizemeister“ schimpfen. Eine denkwürdige Spielzeit, die die FSV’ler mit den drei Punkten gegen die Gäste aus der Sackhüpferstadt gebührend abrunden.


Danke an alle Unterstützer, die lieben Freunde und die blau-weiße Familie für die vielen unvergesslichen Momente dieser Saison, die unsere Geschichte weiter füllen. Danke Sachsendorfer Straße, erhol dich gut, schone deinen Zapfhahn – auf bald.

Für die Kupferlinge geht es zum letzten Auftritt der Runde 21/22 am kommenden Samstag nochmal in die Fremde an den Fuchsbau nach Krostitz, ehe dann am ersten Juliwochenende das Vereins-Sommerfest gefeiert wird.

Justus Keller/Bilder PK

OAZ 20. Juni