Unser Vereinsfest – eine Nachbetrachtung von Justus Keller

Nachdem in den letzten beiden Jahren gemeinhin in Sachen gesellschaftlicher Begegnung nicht unbedingt ein himmelhochjauchzendes Halleluja angesagt war, konnte am vergangenen Wochenende zumindest die Hubertusburger Durststrecke beendet werden. Der Vorstand lud zum vereinsinternen Saus und Schmaus und im Großteil der blau-weißen Köpfe wird beim Blick ins versammelte Rund aus guten Freunden, bekannten Gesichtern, freudigen Kinder- oder leicht vernebelten Männeraugen das Herz ein bisschen schneller geschlagen haben. „Endlich“ wollte man gen Himmel schreien. Für die FSV-Familie ist die Rückkehr zur Normalität nach abgesagten Weihnachtsfeiern und unterbrochenen Spielbetrieben der jüngsten Vergangenheit mit dem blau-weißen Sommerfest damit gefunden. Hinter den Spielenden, Betreuende, Zuschauenden oder Helfenden liegen drei gelungene Tage, die durch den Gastbesuch vom SV Schwarz-Weiß Nierfeld nochmals durch und durch aufgewertet wurden.
Den Auftakt ins feucht-fröhliche Wochenende bildeten dabei die Eckpfeiler der blau-weißen Brücke. Zunächst zeigten mit den Bambinis die Jüngsten Kicker des Vereins ihr Können und wuselten beim Funino ordentlich um die Wette.

Galerie Bambinis

Zur besten Anstoßzeit folgten dann die erfahrensten Hubertusburger, die im Oldieklassiker gegen eine Garde vom FSV Luppa zwar mit 2:4 (Anm. d. Red. standesgemäß) nicht ganz gewinnen konnten, sich dank letztlich 4 selbst beigesteuerter Toren aber auch nicht wie Verlierer fühlen mussten.

Galerie Oldies

Das Vorfeld des Spiels bot zudem den angemessenen Rahmen, um Holger und Robby unter tosendem Applaus der Silberrücken ihre jeweiligen Geburtstagsshirts zu überreichen.

In gemütlicher Runde, bei dem ein oder anderen Kaltgetränk, ließ sich zum Abendausklang und unter den letzten Sonnenstrahlen des Tages noch vortrefflich über polarisierende Spielsituationen, Gott und die Welt philosophieren. El Presidente begrüßte zudem unsere Freunde vom SV Nierfeld, die sich mit einer fünfköpfigen Reisetruppe aus Jugendleiterin Rita und Jugendleiter Joachim samt ihren Söhnen Mika und Justin plus den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Martin Kerkau auf den 600 km langen Weg gemachten hatten und mit gut gekühltem Gerstensaft oder Softdrinks herzlich in Empfang genommen wurden. Großer Dank gilt an dieser Stelle Familie Döling für die Beherbergung unserer Gäste in ihrer Ferienwohnung.

Den Auftakt ins pralle Samstagsprogramm bereitete der Nordsachsenmeister in den Reihen der Wermsdorfer Mannschaften. Unsere F-Junioren in Spielgemeinschaft mit Luppa, in Schildau kürzlich zum Branchenprimus gekürt, konnten sich an der Sachsendorfer Straße nochmal richtig austoben und schließlich mit Zuckerwatte, von der zehnten Klasse der Wermsdorfer Oberschule gereicht und Fassbrause bei Erika belohnen.

Unsere F in Aktion

Das nächste Aufeinandertreffen bestritten die E-Junioren ebenfalls in Verbrüderung mit Luppa und D-Junioren zusammen mit Burkartshain in einem gemeinsamen Turnier.

Fritz mit vollem Einsatz

Die Zuschauer wurden mit einigen sehenswerten Treffern, Paraden und Spielzügen verwöhnt und was noch viel mehr zählte, allen Beteiligten waren Freude und Spaß an der Sache anzumerken.

Verabschiedung von Alfred Eckelmann – viel Erfolg in Riesa!

Der Grund dafür, warum wir alle dem runden Leder verfallen sind. Zusehen auch am Nierfelder Mika, der für unsere D-Jugend die Schuhe schnürte. Das Vorfeld zum 15 Uhr angesetzten Herrenschmankerl bereiteten schließlich die C-Junioren, bei denen es zum mannschaftsinternen Kräftemessen kam.

Unsere C-Junioren

Die Ergebnisse aller Begegnungen der Jungs und Mädels aus Wermsdorf und Luppa zwar nebensächlich, dennoch tropfte die ein oder andere Schweißperle von den blau-weißen Jerseys und alle Protagonisten legten das allseits bekannte Engagement an den Tag.

Galerie unserer Nachwuchsspiele

Julian und Diego

Am frühen Samstagnachmittag, während Wurst- und Pommesvorrat nach und nach abgearbeitet wurden und der Zapfhahn wenig Stillstand vorzuweisen hatte, war es dann endlich soweit. Die Sachsendorfer Straße durfte einige altbekannte Gesichter in ihren Reihen zurückbegrüßen.

Unsere Männermannschaft verstärkt durch Neuzugänge und A-Junioren

Die aktuelle Männermannschaft hatte zum Duell mit der Aufstiegsmannschaft von 2011/2012 geladen und die blau-weißen Fußballrentner im verdienten Ruhestand waren dem Ruf gefolgt. Aufstiegstrainer Matthias Winkler konnte eine ausgebuffte Truppe um seinen ehemaligen Kapitän Dierk Kupfer formieren.

Galerie Spiel der 2012er Meistermannschaft

Unsere 2012er Meistermannschaft – Stehend v.l.: Matthias Winkler (Trainer), Dierk Kupfer (Kapitän und Co-Trainer), Carsten Rademacher, Robby Staude, Denny Beckedahl, Albrecht Weller, Sebastian Mohs, Manuel Narkunat und Kevin Schmidt – Kniend v.l.: Holger Siebert, Meik Eckert, Sebastian Hanisch, Benjamin Schönitz, Robert Rinke, Frank Jerusel und Martin Kerkau (Gast vom SV Nierfeld)

Dem gegenüber stand die von den Newcomern PW17 und ML18 geleitete Bande der Ära „Was sind 20er Schraubstollen?“. Die Aufstiegsmannschaft vermeldete zudem kurz vor Anpfiff mit Martin Kerkau aus Nierfeld einen echten Transfer-Coup. Der stellvertretende SV-Vereinsvorsitzende konnte sich dabei offenbar nicht nur vom fußballerischen Begabungsgrad her, sondern auch hinsichtlich optischem Erscheinungsbild umgehend ins blau-weiße Vereinsgefüge einpassen.

Johannes, Ecki und Kevin (v.l.)

So äußerte ein anonymisierter Gegenspieler, bekannt für Einwurfflanken und unkontrollierte Mundwasserentgleisungen (in noch wenn dann von den Sonnenstrahlen beeinflussten Gemütszustand) auf Nachfrage zur Herkunft des ballbegabten Stürmers überzeugt; „na der guckt doch öfter mal bei uns zu“.

Auf Seiten des aktuellen FSV-Teams konnten die noch taufrischen Neuzugänge Florian Grieser, Tim Kuhl und Timo Radeck ihren Einstand feiern und vor Anpfiff direkt noch die Jungs präsentiert bekommen, ohne die bei Blau-Weiß nichts laufen würde.

Vor dem Männerspiel wurden von Verbandsseiten her durch Volkmar Beier und Ralph Mothes sowie durch den Kreissportbund vertreten von Sven Kaminski verdiente Vereinsmitglieder geehrt.

Die Blumensträuße waren schließlich im kühlen Nass verstaut, die Muskulatur der älteren Recken nochmal kräftig durchgesalbt und dann konnte die kleine Keilerei auch schon durchstarten. Matti Lehmann, seines Zeichens Bierdörfler Schreck, eröffnete den Nachmittag mit einem sehenswerten Flachschuss in der Anfangsviertelstunde mustergültig.

Gelernt ist gelernt – Mohsi flankt – Manuel Thieme beobachtet

Es folgten weitere sportschauwürdige Treffer von Sebastian Körner in Becke-Manier aus der eigenen Hälfte, Robby Staude vom Sechszehnereck mit Gewalt und der Unterkante der Latte, Micha Paitz in verräterischer Mission per Lupfer und natürlich durfte auch der klassische Calle nicht fehlen, der in einer Kombination aus Ball einklemmen, Kriechen und Kullern in unnachahmlicher Kunst einnetzte.

Calle und RR mit den Füßen nach oben

Udo Köhler und seine Spannemänner Michael Brauns und Max Finke an der Linie hatten das Geschehen phänomenal unter Kontrolle und als dann schließlich sogar noch Marius Lüderßen himself die Mannschek Wiese betrat, war der Festtag komplett. Kevin Schmidt wurde im Nachgang einstimmig zum Man-of-the-Match gekürt, Robert Rinke zum besten Newcomer gewählt.

Schiri Udo Köhler und RR 28

Martin Kerkau wurde als Mann mit den schönsten Schuhen geehrt und Meik Eckert mit dem schnellsten Sprint der Saison gemessen. Während die Stadionanlage ein wohlwollenden 6:6 Entstand verkündete, unkte das Aufstiegslager etwas in Richtung „Trippel-Pokalsieger-Besieger“. Der Rest war Jubel, Trubel, Heiterkeit in Blau-Weiß.

Von goldkelchengleichen Gesangseinlagen, hitzigen Fachdiskussionen bis hin zu Duschbahnrutscheinlagen war am Fuße der Hubertusburg mal wieder alles dabei.

Und das Beste daran, dass Wochenende war ja noch gar nicht vorbei. Am Sonntag zu bester Frühshoppens Zeit traf man sich an der Sachsendorfer Straße zum heimlichen Highlight der Veranstaltung. Den sonntäglichen Bierlaune Vormittag bereicherte das Frauenspiel zwischen Wermsdorfs Freizeitmannschaft und der Damengarde aus Luppa, die in der Landesklasse Nord den Bronzerang verbuchen konnte.

Galerie Spiel unserer Frauen

Das Ergebnis auch hier nebensächlich, die Leistung der Ladies allen voran ob diverser Samstagssausen kaum hoch genug anzuerkennen. Im weiten Rund natürlich wieder am Rumwuseln unser Starfotograf René Wegner, der auch den Abschluss des Vereinsfestes mit geschultem Auge und dem Gespür für den richtigen Moment in Bilder für die blau-weiße Ewigkeit veredelte.

In gemütlichem Beisammensein, Resteplünderung und kollektivem Wohlgefühl trudelte das blau-weiße Sommerfest unter weiterhin strahlendem Sonnenschein allmählich aus. Ein Hoch auf euch und ein Hoch auf uns. Darauf, dass wir uns spätestens zu Weihnachten in den Mauern der Hubertusburg in großer Runde wiedersehen mögen.

Danke an alle Beteiligten und vor allem die wiedermal wunderbare Arbeit unseres Vorstands und aller Helfender. Besonderen Dank selbstredend nach Nierfeld, von wo aus uns neue Freunde begeisterten und wir uns auf ein Wiedersehen freuen.

Impressionen vom Festwochenende

Liebe Hubertusburger, genießt die Sommerpause, vermisst die Sachsendorfer Straße nicht allzu sehr und macht euch eine schöne Zeit im Kreise eurer „anderen“ Familie. Wir sehen uns dann in alter Frische, mit neuem Mut und umso lauterem „Hu“ auf der Zunge wieder. Danke FSV Blau-Weiß Wermsdorf.

Justus Keller/Bilder René Wegner und Ralph Horbas