Wermsdorf vogelwild zum Heimsieg – Spektakel ohne Not in Durchgang zwei
FSV Blau-Weiß Wermsdorf – SV Traktor Naundorf 6:4 (3:0)
Nach dem schwachen Auftritt in der Vorwoche schwor Trainer Denny Beckedahl seine Farben vor dem Heimspiel gegen Traktor Naundorf ordentlich ein, um wieder zurück in die Spur zu finden. Scheinbar stieß seine Charakterfrage auf fruchtbaren Boden, denn schon nach drei Zeigerumdrehungen brach Tom Zielinski entschlossen über die rechte Bahn durch, und am zweiten Pfosten drückte Pascal Weidner den Ball über die Linie.

Die Hubertusburger damit direkt obenauf, in der Folge aber mit zunehmenden Problemen, die Spielkontrolle zu behalten. Es entwickelt sich ein zerfahrenes Spiel – passend zum Wetter. Als der Traktor nach einem Lattentreffer gerade beginnt, ins Rollen zu kommen, markiert Dustin Auerbach per Kopf auf der anderen Seite das 2:0 (26.). Vorausgegangen war ebenfalls ein Alutreffer nach wuchtigem Abschluss von Tim Kuhl. Das gibt der Beckebande nun den notwendigen Halt und mächtig Oberwasser bis zur Pause. Nach Ablage von Pascal Weidner am Sechzehner markiert Louis Hoffmann in der 34. Spielminute das 3:0.

Weitere Chancen auf den Ausbau der Führung – unter anderem einen Elfmeter – versemmelt Wermsdorf bis zum Pausentee und verpasst so im ersten Durchgang den Deckelschluss. Naundorf hätte sogar fast noch verkürzen können, als Sebastian Körner vom Sechzehner volley zum Traumtor ansetzt, aber zum blau-weißen Glück nur den Querbalken trifft. So geht es in einer spielerisch armen Partie mit 3:0 ins Trockene.
Nach der Pause ist es gefühlt nochmal zehn Graustufen dunkler, und auch der Auftritt der Beckebande wird finsterer. Zunächst sieht es zwar gar nicht danach aus, als erst Justus Keller per Schlenzer (48.) und dann Tom Zielinski ins leere Tor nach Hereingabe von Louis Hoffmann (52.) den vermeintlichen Deckel früh einstanzen.

Doch mit dem ersten Naundorfer Treffer zur Stundenmarke verfällt der Platzbesitzer in alte Muster. Den Anstoß krachen die Collmkicker den Gästen nochmal um die Ohren: Zille legt zurück auf Aui, der das Kunstleder unter die Latte nagelt. Danach stellt Blau-Weiß mit dem 6:1 allerdings das Fußballspielen ein. Nach vorn meldet man sich ab, hinten geht das FSV-Kollektiv in den Ruhezustand. Der Spitzname des Trainers ist bekanntlich Ponny – und nun coacht er scheinbar auch noch die Fohlen, denn in feinster Gladbach-Manier kegeln sich die Hubertusburger mehr oder weniger selbst noch drei Haselnüsse fürs traktorisierte Aschenputtel rein.

Das zerschießt die Tordifferenz und die Gefühlslage zu diesem Auftritt, ändert letztlich aber nichts am Heimsieg.
Somit setzt sich Wermsdorf mit einem klassischen 6:4-Eishockeyergebnis durch und behält die drei Punkte vor beachtlichen 108 hart gesottenen Wettertrotzern an der Sachsendorfer Straße. Die Baustellen der Beckebande legte insbesondere Durchgang zwei nochmal schonungslos offen, und so wissen sie am Fuße der Hubertusburg, dass auch im Herbst noch einige Arbeit gemeinsam zu leisten ist, um die Momentaufnahme der Tabelle von Woche zu Woche bestätigen zu können.

Leichter wird es nicht, aber die Ansätze, Motivation und vor allem der Zusammenhalt stimmen, um den eingeschlagenen Weg als Einheit weiterzugehen. Wer ab und zu mal schwankt, hat bekanntlich mehr von eben jenem Weg. In diesem Sinne: Schauen wir mal, was das Fischerfest bringt, und sehen uns dann hoffentlich zahlreich am Sonntag in Schenkenberg wieder, wenn es ums Weiterkommen im Bärenpokal geht. Schauen wir mal, was wird.



