Weihnachtsansprache unseres Präsidenten

Es war einmal…..vor langer langer Zeit, da wurde durch unglückliche Gebietsreformen unser wunderschönes Sachsen in Nordsachsen, Mittelsachsen, Westsachsen, Südsachsen, Ostsachsen, Nordwestsachsen, Südostsachsen, NordNordwestsüdsachsen usw. aufgeteilt.

Derart geschwächt, war es natürlich anfällig für allerlei Ungemach, passend zur derzeitigen Situation, natürlich auch anfällig gegenüber Viren. So kam es, wie es kommen musste, unsere Banane, für viele natürlich als Nordsachsen bekannt, fing sich einen preussischen Virus mit der Fachbezeichnung SCHf04 ein, dieser tarnte sich mit Hubertusburger Nationalfarben (zumeist waren sie dann als große stattliche Männer unterwegs mit viel zu kurzen Armen) und fiel bald über ganz Nordsachsen her und übermannte/überfraute/übersächlichte (wir wollen ja neutral bleiben) alles, was sich ihm in den Weg zu stellen versuchte.

Ganz Nordsachsen? Nein, ein kleines gallisches Dorf wollte sich nicht einfach wehr- und machtlos geschlagen geben. Und so schmiedete ein kleines Ärzteteam unter der Leitung des weltweit bekannten und geachteten Arztes D.R. Kupferisch von dem nicht genau überliefert ist  wie er aussieht, so (Dierk) oder so (Mike), aber das war Absicht, denn die Schakale, die der Virus SCHf04 schon infiziert und gefügig gemacht hatte, spionierten was das Zeug hielt, um alles und jeden zunichte zu machen. Das Ärzteteam tüftelte und schnüfftelte (das Wort hat keine besondere Bedeutung, sondern reimt sich lediglich auf tüftelte) bis dann irgendwann nach vielen, in der Vergangenheit meist schon im Herbst erfolglos beendeten, Versuchsreihen der Knoten platzte und das Rezept für das Gegenserum zumindest in der Theorie fertig war. Nun hieß es Kochtopf raus und Zutaten rein. Dabei war es ganz wichtig, alle einzelnen Zutaten genauestens zu dosieren. Die Rezeptur las sich fast wie die Weltauswahl der Antikörper: so kamen in den Kochtopf, welcher eigentlich kein Topf, sondern eher ein Fass darstellt, hergestellt von einem hiesigen Böttger, je eine Prise Schönitzia Benjaminus, Beckerites Dennykales, Haupensis Lamakalis, Justitia Kellerasselgensis, eine Staude Robbybomberus, für den Geschmack eine Doppelprise Weidnergeist Zwillingssaft, zwei Blättchen Raketenkraut Dodorenntda.  Das Ganze wurde dann erst umgeköppert, damit sich nichts nach unten absetzen konnte, kräftig geschüttelt und zum Schluss noch gesiebert, damit nur das Feinste übrig blieb. Zur Sicherheit wurden noch so genannte Flankierungstropfen eingeworfen, aus der Dresdener Fahrstuhlmanufaktur ein paar Altbestände Eckidropse, vom Rande des Jakobsweges ein paar Jülichnesseln und von der rundlichen Gemeinde der Hanische noch ein paar Eyhfoulzweige. Und fertig war es, es war getan. Aus Geheimhaltungsgründen wurde dem Mittelchen der Arbeitstitel FSVBWW Hu gegeben.

So weit so fragwürdig, jetzt musste das Mittel natürlich noch entsprechend geimpft werden. Und am wirkungsvollsten ist es, wenn man das Mittel am Ursprung des Unheils verbreitet, ähnlich einem Virus, den man in einem Hauptrechner einspeist und der sich dann immer weiter verbreitet. Also musste das im Zentrum der Banane, in Torjau passieren.

Und am unauffälligsten ist es oft, wenn es am auffälligsten ist, ganz klar. Und da war es am Naheliegendsten auf das Geilste zurückzugreifen was es außer Fußballern in Wermsdorf noch gibt, genau, auf die Fans. Alle 300 Fans wurden also ausgestattet in willkürlicher Auswahl mit dem Gegengift bzw. mit Placebos. So wurde sichergestellt, dass bei den strengsten und zumindest fragwürdigen Kontrollen die Chancen groß sind, dass es eine kleine aber ausreichende Menge an Gegengift bis ins Zentrum der dunklen Seite der Macht schafft. Und was kann ich Euch berichten, es kam genauso. Niemand weiß genau, wer es bis ins Zentrum schaffte oder wie viele, aber zumindest waren es genügend Fans, die vordringen konnten. Aber nun blieb noch die bange Frage: „ Wirkt das Mittelchen auch?“ Nun wir wissen es nicht. Was überliefert ist, ist die Tatsache, dass zumindest die Wermsdorfer Fans einen unvergesslichen Abend erleben durften, der lange unerreicht bleiben wird (wenn es nach den Trainern geht, aber doch nicht so lange). Die Mannschaft, einschließlich Trainer und Ersatzspieler, haben schier Unglaubliches geleistet und nicht nur die Freunde des Wermsdorfer Fußballs sehr, sehr glücklich gemacht. Jeder, der auch noch Monate oder Jahre später daran denkt, wird eine Gänsehaut bekommen und ein Lächeln auf die Lippen. Und wenn sie nicht gestorben sind, so feiern und freuen sie sich noch heute.

In diesem Sinne sei allen Mitgliedern, Freunden, Förderern, Fans und Angehörigen des geilsten Vereins der Welt ein frohes Weihnachtsfest gewünscht.

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und verbringt trotz der besonderen und nicht so angenehmen Umstände eine besinnliche Zeit im Kreise Eurer Familien. Auf dass wir uns im nächsten Jahr recht bald wiedersehen.

Euer René Naujoks