Löbnitzer revanchieren sich für die Hinspielniederlage

SpG Wermsdorf/Luppa – LSG Löbnitz 2:7 (1:3) Spielstatistik/Galerie

Am Sonntag startete für die Spielgemeinschaft Wermsdorf II/Luppa das Pflichtspieljahr 2020. Zum Rückrundenauftakt empfing man auf holprigem Luppaer Geläuf die LSG Löbnitz. Da das Aufeinandertreffen der Wermsdorfer Ersten mit Doberschütz-Mockrehna abgesagt wurde, konnte sich Trainer Robert Natzker der Unterstützung einer Handvoll Akteuren aus der kupferschen Kreisoberligatruppe erfreuen. Was sich in der Vergangenheit bereits das ein oder andere Mal auszahlen konnte, sollte sich diesmal so gar nicht wiederholen. Zwar erwischten die Gastgeber zunächst einen vielversprechenden Start, stellten in der Folge das Fußballspielen aber komplett ein. Nach elf Zeigerumdrehungen ist es Denny Beckedahl, an diesem Tag aus der angestammten Liberorolle in die Offensivabteilung beordert, der auf Stürmer Dominic Arendt durchsteckt. Wermsdorfs Speedy Gonzales mit Wiese vor sich nicht mehr zu halten, eilt mit Siebenmeilenstiefeln Richtung gegnerisches Gehäuse und schiebt abgezockt zur umjubelten Führung der Heimelf ein.

Wer nun hoffnungsvoll wichtigen Punkten im Abstiegskampf entgegensah, musste sich bald getäuscht sehen. Blau-Weiß verlor komplett die Ordnung, Löbnitz bestraft umgehend. Nach Stockfehler im Aufbau der Platzbesitzer egalisiert Patrick Schmidt per Hacke in Peter Crouch Manier nur wenige Augenblicke später den Rückstand der Gäste. Die machten auch in der Folge keine halben Sachen mehr. Eine knappe halbe Stunde ist rum, da sucht man nach drei direkten Löbnitzer Pässen die blau-weiße Defensive vergeblich, Torwart Robyn Staude allein auf weiter Flur, kann dem Führungswechseldurch Torschütze Dennis Seiffert im Drei gegen Eins nichts mehr entgegensetzen.

Kein Ruck, kein Aufbäumen bei den Natzke Schützlingen zu erkennen, stattdessen weiter Chaos und Anarchie als Regenten im eigenen „Spiel“. So kommt es wie es kommen muss, abermals kaum Gegenwehr bei einem Konter in der 36. Spielminute und Christoph Wenzel stellt auf 1:3 aus Sicht des FSV. In dieser Phase bis zum Halbzeitpfiff die SpG noch im Glück, dass Staude hält was zu halten ist und Löbnitz die ein oder andere Großchance leichtfertig versiebt, das Resultat zum Pausentee also noch human ausfällt. So bietet sich dem eingewechselten Comebacker Sebastian Freiberg, der aufgrund von Personalengpässen in der Rückrunde wohl noch einige spontane Aushilfseinsätze verbuchen können wird, sogar noch mit ablaufender Spieldauer der ersten Hälfte die Möglichkeit zum Anschluss. Auf Einwurf behält die Nummer 5 in gewohnter Manier die Lufthoheit, setzt den Kopfball aber knapp am Pfosten vorbei. Eine Viertelstunde Zeit die Kräfte zu bündeln, Konzentration zu schärfen und sich zu wappnen für eine Reaktion in Durchgang zwei. Die kommt tatsächlich, allerdings bedauerlicherweise von den in grün angetretenen Gästen.

Wieder verliert Blau-Weiß den Ball im Vorwärtsgang, keine Absicherung und so steht es nach 49. Minuten schon 1:4, abermals erfolgreich Wenzel. Es ist scheinbar dahin mit der Gegenwehr, wenig später fängt der FSV den fünften Gegentreffer durch Denis Seiffert. Der gegnerische Kapitän von der blau-weißen Hintermannschaft nur in Begleitschutz gestellt, nutzt die Geschenke und avanciert zum besten Mann auf dem Platz, darf den Dreierpack schnüren (68.), nachdem Pascal Weidner zwischenzeitlich immerhin noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben konnte (63.).

Auch Rene Kuhn kann sich die Torprämie noch abholen, setzt in der 77. Minute den 2:7 Schlusspunkt.
Ein Auftritt der Spielgemeinschaft, der vielversprechend begann und krachend schnell durchaus zur Peinlichkeit avancierte. Der Auftakt also missglückt, doch noch ist genügend Zeit das Ruder rumzureisen. Zu drehende Stellschrauben gibt es zur Genüge, ein Anfang wäre wohl steigende Trainingsbeteiligung um individuelle Defizite abzubauen und den Fitnesszustand anzuheben, um wieder über die halbe Stundengrenze hinaus konzentriert auftreten zu können. Ausreden zählen nicht und es gilt nun für jeden Einzelnen das bestmögliche aus der Situation rauszuholen. Die Führungsspieler müssen mit gutem Beispiel vorangehen, Schuldzuweisungen bringen niemanden weiter, stattdessen ist an die eigene Nase fassen angesagt. So zählt es als Team den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und den Kahn wieder in ruhigeres Fahrwasser zu schippern – nächste Chance am kommenden Samstag, wenn es in Beilrode gegen den Nordsachsenligaabsteiger vor allem um Kampfgeist und die richtige Einstellung gehen wird.

Schiedsrichter: Dirk Kühne

Aufstellung: Staude, Niemann, T. Körner, Wahrig (Baumann), Rademacher, Eckert (Freiberg), Wolf, Beckedahl, Jülich (Plakinger), P. Weidner, Arendt

JK/Bilder AK