Lieber FSV Blau-Weiß Wermsdorf,

Wahnsinn, was für ein unglaubliches Wochenende hinter uns liegt. Es war gleichsam anstrengend wie emotional und erfolgreich. Ein kleiner Verein aus Wermsdorf, umzingelt von Mannschaften der Städte Oschatz, Mügeln und Dahlen, hat es mit der großen Kreisstadt Torgau im Pokalfinale aufgenommen und nach 120 Minuten Kampf mit Herz den Pokal in die Höhe gehalten. Keine 17 Stunden später wurde auf der Welle des Freudentaumels die zweite Vertretung in die nächste Pokalrunde getragen und wiederum nur 25 Stunden später auch unsere Alte-Herren-Mannschaft Luppa-Wermsdorf. Als wäre das noch nicht genug, wurde im ersten Sachsenpokal-Spiel der Vereinsgeschichte die hohe Hürde Chemnitz ohne große Probleme übersprungen. 3 Tage, 4 Spiele, 4 Siege, 3 Weiterkommen, ein Pokalsieg und ein Gewinner: Du.

Wahnsinn, wie Du es hinbekommst, aus einem Auswärtsspiel ein Heimspiel zu machen, Fans von überall her zu unseren Spielen zu holen, konkurrierende Vereine zu Freunden werden zu lassen und Spieler, die im Derby alles gegen dich geben, im Finale deinen Namen rufen zu lassen. Nicht umsonst haben wir den höchsten Zuschauerschnitt der Liga und können unseren Sportplatz zurecht Stadion oder gar Festung an der Sachsendorfer Straße nennen.

Wahnsinn, wie du dich als Verein jeder Herausforderung stellst, wie deine Mitglieder alles möglich machen, um Ziele zu erreichen. Wie Leute, egal woher, zusammen anpacken, Zeit investieren, nur um das nächste Wochenende bei dir zu einem Erlebnis zu machen. Wie jeder für den Anderen einsteht, Mitgliedern in Not zur Seite steht und ihnen wieder auf die Beine hilft. Wir stehen zusammen im Erfolg und in der Niederlage.

Wahnsinn, was du für Emotionen weckst. Mitglieder, Fans und Spieler, die man sonst nur durch einen Gruß am Spielfeldrand wahrnimmt, fallen sich mit gläsernen Augen in die Arme und wollen nicht mehr loslassen. Spieler, die in den letzten Jahren wohl schon jedes Tief mitgemacht und kleinere Höhen gefeiert haben, können die Tränen bei einem solchen Erfolg nicht zurückhalten. Trainer können vor Emotionen kein Wort, weder vor noch nach dem Spiel herausbekommen. Am Ende stimmen jedoch alle als Hubertusburger zusammen ein. Für mich sind das viel mehr als Mitglieder desselben Vereins, als Teamkameraden, es sind Freunde, eine große Familie.

Wahnsinn, wie du es möglich machst, dass Kinder, egal welchen Alters, egal ob Mädchen oder Jungen, bei dir Zuflucht finden. Auf dem Platz fragt niemand, wo du herkommst oder wie du in der Schule bist, hier zählt nur der Einsatz, der Spaß am Spiel, das Wir. Bei dir ist man gern, man verbringt sogar mehr Zeit als notwendig auf dem Sportplatz, weil man sich da wohl fühlt.

Wahnsinn, was das für ein starkes Fundament ist. Allein deswegen werden weitere solche Wochenenden kommen und auch wenn diese weniger erfolgreich enden sollten, werden wir dennoch Sieger sein. Weil wir Freunde, weil wir Familie sind.

Danke für alles, mein FSV!

Ich bin stolz darauf, Teil dieses großartigen Vereins zu sein.

Ein Hubertusburger