Kopfballmonster Calle leitet den Heimsieg ein – Louis wäscht nach

FSV Blau-Weiß Wermsdorf – FSV Oschatz 2:0 (0:0)

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Am vergangenen Samstag stand für die Blau-Weißen mit dem Heimspiel gegen den FSV Oschatz eine haarige Aufgabe an. Die Kupferlinge entsprechend motiviert und in breiter Personallage angemessen aufgestellt. Ein besonderer Tag in jedem Fall für den Neu-Hubertusburger Demba Mbye, der im Sommer den Weg von der Döllnitz an den Horstsee in die blau-weiße Familie fand. Dembappe aber erstmal auf der Bank, Florian Grieser neben Calle Ziegler im Sturmzentrum. Ansonsten keine Überraschungen in der Anfangsformation, wenngleich Dauerbrenner Denny Beckedahl bereits im Vorfeld körperliche Querelen monierte. Die magischen Lüdi-Hände gereichten zur kollektiven Freude im weiten Rund ob zu erwartender ansehnlicher Freistöße allerdings zur Startelfnomination.

Die Partie von Beginn an als ein Battle zwischen den Boxen, indem Wermsdorf der Favoritenrolle wegen vom Start weg die Initiative übernimmt und den Ball nahezu dauerhaft am Fuß hat. Die Gastgeber gegen den großen Nachbarn seit 2012 unbesiegt und Willens, die Serie auszubauen. Zwar hat Pascal Ziegler nach wenigen Zeigerumdrehungen schon die Führung auf dem Fuß, als er nach steilem Ball von durchbricht Torhüter Robyn Staude, doch mit seinem Fehlschuss endet die blau-weiße Inspiration auch erstmal. Auf der anderen Seite kontert Oschatz nach knapp 10 Minuten und die Kupferlinge geben sich ungewohnt nachlässig, haben Glück, dass Runge das Spielgerät an den Pfosten setzt. Danach gerät aber auch der Oschatzer Angriff eher dürftig und so müssen sich die 125 Zuschauer mit wenigen weiteren Abschlussaktionen begnügen. Die verzeichnen zwar die tonangebenden Wermsdorf, doch mehr als Halbgares gelingt im letzten Drittel nicht. So läuft der Ball durch die eigenen Reihen, Tempo und das gewisse Etwas verlaufen sich aber an der tief stehenden Oschatzer Abwehrkette. Natürlich kracht es derbylike ab und an mal wie zu Silvester, doch das Rasenschach verläuft an sich erfreulicherweise recht einträchtig. Ein torloses Remis der besseren Sorte zur Pause und man fragt sich kurz, warum ein Spieler in Gelb das mit einem weltmeisterlichen Freudenschrei quittiert. Doch nach kurzem Stirnrunzel ist man dann in Gedanken doch auch schnell bei Teamkollege und Spezi „Haupe“ Körner, dem dem Vernehmen nach an der ein oder anderen Stelle wohl auch der ein oder andere zweifelhaft flotte Laut über die Lippen kommt.

Trainer Dierk Kupfer findet jedenfalls die richtigen Kabinentöne und so zwitschert es an der Sachsendorfer Straße alsbald nach Wiederbeginn berechtigte Jubelrufe. 51 Zeigerumdrehungen sind durch, da schleudert besagter Körner das Kunstleder als Einwurf mal wieder über den halben Platz. Pascal Weidner setzt sich am Fünfereck in der Luft durch und verlängert an den zweiten Pfosten, wo sein Namensvetter Ziegler ebenfalls mal wieder typische Calle Dinge vollbringt. Einfach wieder dort steht, wo er halt stehen muss und aus nicht ganz einfachem Winkel zur Führung seiner Farben einnickt.

Calle (9) ist bereits wieder gelandet – die Murmel hängt noch unter der Querlatte im Oschatzer Netz.

Tatsächlich scheint der Drops damit irgendwie gelutscht, da sich Wermsdorf in der Folge weiter nicht gewillt zeigt das Heft des Handelns aus der Hand zu geben und Oschatz außer Freistoßversuchen nicht viel mehr anbietet. So wird weiterhin kräftig gegeneinander geackert, aber Blau-Weiß spielt es souverän. Auch wenn Denny Beckedahl jetzt dem Körper Tribut zollen muss und es für den FSV Rückhalt leider nicht mehr weitergeht, lassen die Kupfer-Schützlinge nichts mehr anbrennen. Der eingewechselte Nick Scharfschwerdt weiß defensiv mit wichtigen Impulsen zu überzeugen und Demba wirbelt eine gute halbe Stunde auch noch verheißungsvoll Knoten in des Gegners Beine.

Ein paar Abschlüsse der Heimelf verfehlen ihr Ziel und dann passiert kurz vor Ladenschluss doch nochmal was. Erst verliert der beste Oschatzer des Tages verliert bedauerlicherweise die Nerven, latscht innerhalb von nur drei Minuten zwei Wermsdorfer rabiat um und hat mit der folgerichtigen Ampelkarte schon früher Feierabend. Dann überrascht Blau-Weiß die Gäste nochmal richtig, spielt einen Freistoß über den Flügel flach aus und so ist es wieder Pascal Weidner der entscheidend serviert. Seine druckvoller Hereingabe verwertet der eingelaufene Louis Hoffmann sehenswert trocken per Direktabnahme ins kurzer Eck und erklärt die Auseinandersetzung damit für vollends geschlossen.

Die Hubertusburger halten also die Null, finden in die Erfolgsspur zurück und sammeln etwas Seelenbalsam im kleinen Derby. Nicht alles Gold was glänzt zwar, letztlich aber doch ein Auftritt, auf den sich aufbauen lässt. So soll es in der nächsten Woche im sonntäglichen Heimspiel gegen Spröda schwungvoll weitergehen, ehe dann am 1. Oktober zum heißen Tanz mit den Obstländern geladen wird. Erfreulich in jedem Fall der Spieltag an sich, die Kupferlinge dank der patzenden Konkurrenz wieder punktgleich mit Spitzenreiter Zschortau im anvisierten Fahrwasser unterwegs. Man darf gespannt sein, welcher Kurs in den kommenden Wochen weiter gesetzt wird. JK