Im Pokal eine Runde weiter

Kreispokal: SV FA Doberschütz/Mockrehna – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 1:3 (1:2)

FuPa-Statistik und Galerie

Zum Achtelfinale im TZ-Bärenpokal reisten die Blau-Weißen am vergangenen Sonntag nach Doberschütz. Der Titelverteidiger gegen den Absteiger aus der Nordsachenliga ob Ligazugehörigkeit und aktueller Formstärke in der Rolle des klaren Favoriten, aber im Wissen um die KO.-Spieltauglichkeit der Gastgeber und das Stolpersteinpotenzial von Pokalspielen nach dem Narrativ David gegen Goliath. Entsprechend ernsthaft und nachdrücklich die Anfangsphase der Gäste, die umgehend die Initiative ergreifen und direkt gefährlich aufkommen.

Pascal Weidner, Justus Keller und Louis Hoffmann vergeben in den ersten 10 Minuten der Partie aber bei ihren Möglichkeiten die frühe Richtungsweisung. Weil die kollektive Defensiveinstellung noch im Schlummermodus und offensiv weitere Abschlüsse versemmelt oder verpasst werden, gerät die Begegnung mit der Viertelstundenmarke unnötig kompliziert. Das Geschehen kippt zum Mittelfeldgeplänkel hin, Wermsdorf versäumt das Spiel über direkte Pässe und eine simple Anlage aus kontrolliertem Aufbau heraus zu bestimmen. Von den Platzbesitzern wiederrum kommt nach vorne zwar nichts, aber eine harte Zweikampfführung und die kompromisslose Klärungsarbeit wirken Blau-Weiß in dieser Phase effektiv entgegen. Der Doberschützer Plan geht in der 25. Minuten dann sogar vollends auf. Nach einem leichtfertigen Fehler im Spielaufbau kommt Frisch Auf ohne eigenes Zutun zur ihrerseits ersten Ecke der Begegnungen und damit gleichwohl ersten Aktion überhaupt im gegnerischen Strafraum. Wie man diese eindrucksvoll nutzt, beweist Kapitän Ruhnow, der sich in der Luft entschlossen behaupten kann und den Eckstoß vom Fünfereck aus zentral einnickt. Zur Freude der zahlreich mitgereisten Hubertusburger Unterstützer klingelt dieser Wecker die Kupferlinge in Windeseile vom gemütlichen Sonntagsnachmittagsnickerchen in die sportliche Realität. Pascal Weidner hat sich am schleunigsten des Schlafssands entledigt und avanciert nun umgehend zum Mann der ersten Hälfte. 3 Zeigerumdrehungen nach dem Rückstand büffelt der heute als Stürmer eingesetzte Offensivspieler einem wohlgetimten Gassenpass von Philipp Springer nach, bleibt im Laufduell gewohnt stabil und schließt wiederrum ungewohnt abgezockt, ja nahezu eiskalt ein. Vom Innenpfosten tropft das Spielgerät in die Maschen. Der blau-weiße Koffeinschub, die Collmkicker jetzt voll auf der Höhe des Geschehens. Ein Beckedahl Eckball saust vielversprechend an den langen Pfosten, sowohl zu Flori Böttgers Fußspitze als auch zum Kreuzeck fehlen nur Zentimeter. Doch wiederrum nur wenig später, knapp hinter der halbe Stundenmarke, schaffen die Kupferlinge schließlich den zügigen Turnaround. Wieder ist Weidner der entscheidende Mann, tankt sich einem weiten Ball entgegen und verlängert trotz rüdem Foulspiel in den Lauf von Nebenmann Böttger. Die fast 100 Zuschauer sehen, was dem hart gefällten Weidner entgeht: Böttger legt das Kunstleder mit feinem ersten Kontakt gekonnt vor und schließt souverän zum 2:1 aus Gästesicht ab.

Mit Wind in den Segeln wollen die FSV’ler nachlegen, bleiben bis zum Pausentee spielbestimmend aber ohne den entscheidenden Punch. Zu oft wird verkompliziert, weitgeschlagen oder im letzten Drittel die falsche Entscheidung getroffen. Einiges zu korrigieren also für Trainer Dierk Kupfer und Co Mike Rische in der Pause. Rische dabei allerdings eher wortkarg, was möglicherweise noch daran liegen könnte, dass der Merkwitzer am Vortag sein Pokalversprechen der Vorsaison eingelöst hat. 53 km zu Fuß an einem Stück gelaufen – großen Respekt! Seine Mannen basteln in der Folge vom Wiederbeginn weg jedenfalls daran, dass auch dem abermaligen Pokaltraum Nachdruck verliehen wird.

Während Doberschütz die Beine schwerer werden, findet Blau-Weiß zumindest phasenweise Zugang zum ansehnlicheren Spiel. Eine feldbreite nutzende Aufbauanlage ermöglicht Durchbrüche über die Außen. Nach 66. Minuten veredelt Louis Hoffmann einen Angriff nach Schema F schließlich.

Florian kurz vor dem finalen Pass zum 1:3
1:3 – Louis (11)

Böttger ist über die linke Seite durch, gibt ins Zentrum, wo Hoffmann den Ball sehenswert am gegnerischen Hüter vorbeispitzelt. Wenig spricht nun für einen Rückschlag der Platzbesitzer, die bis zum Abpfiff auch kaum in Wermsdorfs Hälfte stattfinden. Die Hubertusburger wiederrum noch mit der ein oder anderen Möglichkeit, dass Ergebnis auszubauen. Louis „Gummi“ Hoffmann vergisst vorm leeren Tor, dass der Ball nicht über den Querbalken gehört.

Robby

Justus Keller trifft zwar, aber erst in den Schiedsrichter Pfiff hinein. Der hat den Vorteil nach Doberschütz Foul leider übersehen, bittet bei Wermsdorfs Kapitän aber umgehend um Verzeihung. Den fälligen Standard von Becke pariert der SV FA Schlussmann grandios.

Die jungen Dachse Simon Grätz und Johannes Keller fügen sich nach ihren Einwechslungen gut ein und setzen nochmal jeweils Akzente und mit Meik Eckert schnuppert auch einer der alten Hasen nochmal Luft bei den Kupferlingen. Dann ist Schluss in Doberschütz und das Viertelfinale verdient wenngleich nicht vollumfänglich überzeugend gebucht.

Johannes und Dominik

Am kommenden Sonntag gilt es für die Mannen aus Luppa-Süd im Derby bei Lokalrivale Wacker Dahlen dann über die volle Distanz abzuliefern. Einige obligatorische Rechnungen sind offen und wollen beglichen werden, wenn die kleine Geographie Nachhilfestunde ansteht. In diesem Zug werden sich die Hubertusburger sicherlich gewillt zeigen, dem Bildungsauftrag gleich ausschweifender nachzukommen und ein bisschen Farblehre zu betreiben, wenn untermauert werden soll, dass der Kreis blau-weiß ist. In diesem Sinne, auf in den Luppaer Norden.

JK

Spielbericht der Torgauer Zeitung (TZ)

Bei bestem Herbstwetter empfing die SV FA Doberschütz-Mockrehna den FSV Blau-Weiß Wermsdorf zum Achtelfinalspiel um den begehrten TZ-Bärenpokal. Doberschütz schlichtweg als Pokalmannschaft bekannt, war natürlich gewillt und hoch motiviert den Favorit aus Wermsdorf zu schlagen. Laufbereit und engagiert in den Zweikämpfen gingen die Mannen von Trainer Dirk Geißler ans Werk. Die ersten Chancen hingegen konnte sich aber der Pokalverteidiger erarbeiten. Pascal Weidner, Sebastian Körner und Justus Keller vergaben die ersten Möglichkeiten der Partie. Der Gastgeber versuchte über Standardmöglichkeiten in die Partie zu kommen. Dabei wurde stets versucht den Kopfballstarken Jens Ruhnow zu finden. In der 25. Minute klappte dies dann auch und Mannschaftskapitän Ruhnow konnte den Ball nach einem Eckball einköpfen. Drei Minuten später war die Führung aber wieder egalisiert. Pascal Weidner erlief einen Pass durch die Abwehrreihe und schob allein stehend vor FA-Hüter Rene Schilling ein. Binnen fünf Minuten drehten die Wermsdorfer dann die Partie, nach einem langen Ball tauchte Florian Böttger wieder frei vor den Tor auf und konnte das Spielgerät problemlos versenken.

Die 2:1 Führung – Louis und Florian

Die Geißler-Elf wehrte sich nach Kräften, aber Chancen auf den Ausgleich blieben Mangelware. Auf der anderen Seite wurde bis zum Pausenpfiff auch keine Möglichkeit genutzt, sodass es mit 1:2 in die Halbzeit ging. Angestachelt die Partie noch für sich zu entscheiden, wollten die Doberschützer in die zweite Hälfte starten.

Patrick (3) und Dominik (4)

Dieser Schwung verpuffte allerdings, da die Kupfer-Elf direkt versuchte die Partie zu entscheiden. In Folge wurden gute Möglichkeiten liegen gelassen. Als in der 55. Minute der Ball im Netz der SV FA lag, schien die Entscheidung gefallen. Doch der souverän agierende Schiedsrichter Tobias Bendel pfiff nach einem Foulspiel den Vorteil vorschnell ab, sodass das Tor nicht zählte. Er entschuldigte sich aber prompt, dass er den Vorteil nicht länger abgewartet hatte. In der 66. Minute war dann die Vorentscheidung gefallen, Louis Hoffmann verwertete eine Böttger-Flanke zum 1:3.

Louis (11) deht jubelnd ab – rechts Justus (15)

Die Doberschützer versuchten noch einmal alles um das Ergebnis zu ändern, Chancen konnten sie sich aber nicht erarbeiten, da der letzte Ball in der Abwehrreihe der Wermsdorfer hängen blieb.

Simon Grätz bekam auch Einsatzzeit

Die Blau-Weißen hingegen spielten sich noch Möglichkeiten auf einen weiteren Torerfolg heraus, welche aber ungenutzt blieben. So jagte Hoffmann den Ball nach einem Querpass über das leere Tor. Das Pokalspiel endete somit 1:3 und die Wermsdorfer ziehen in das Viertelfinale im TZ-Bärenpokal ein.

Schiedsrichter: Tobias Bendel

Zuschauer: 93

Aufstellung: Robyn Staude, Kupfer (Eckert), D. Weidner, P. Weidner, Böttger (Grätz), Hoffmann, Ju. Keller, Springer (Jo. Keller), S. Körner, Robby Staude, Beckedahl

Kurze Spielauswertung – Familie Körner war zufrieden

Sandra Röper (TZ)