Futsalquali Platz 3 – da war mehr drin! Mit Spannung erwartet – Auslosung Pokalhalbfinale Nordsachsen

Hier gehts zur Bildergalerie

Unter dem Hut des SV Merkwitz wurde am Samstag zum Qualifikationsturnier für die sächsischen Futsal-Landesmeisterschaften in die Oschatzer Rosenthalhalle geladen. Der Zuspruch für den Modus mit kleinerem Ball umstritten, das Teilnehmerfeld dementsprechend ausgedünnt aber nichts desto trotz mit einigen interessanten Namen gespickt. Mit dabei neben dem Leipziger Landesklassist LVB, den Stadtligisten von Lok Engelsdorf sowie einer bunt zusammengewürfelten Truppe unter dem Deckmantel von Oberligist Inter Leipzig auch drei Mannschaften der Region. Die Kreisliga und Derbyrivalen FSV Oschatz und SV Merkwitz sowie Nordsachenligavertreter FSV Blau-Weiß Wermsdorf gewillt, die Großstädter zu ärgern und einen munteren Kick hinzulegen. Doch daraus wurde erstmal wenig, von Beginn an ein allseitiges fremdeln der Beteiligten mit Spielgerät, Gegnerdruck oder den eigenen Füßen wahrzunehmen, was für die Zuschauer einige recht amüsante, fußballerisch aber wenig wertvolle Szenen parat hielt. So slapstickten sich die Wermsdorfer im Auftaktspiel nach 0:2 Führung quasi mit der Schlusssirene noch zur 3:2 Niederlage gegen Oschatz, legten dabei kurz nach Weihnachten gleich drei Ostereier selbst ins Nest.

Auch die Merkwitzer stolperten ins Turnier, unterlagen im zweiten Spiel des Nachmittags ohne wirkliche Gegenwehr der jungen Mannschaft von Inter Leipzig mit 3:1. In der Folge entwickelte sich ein wahrlich nicht als gutklassig zu bezeichnende Veranstaltung, was keinesfalls an der umsichtigen Turnierleitung um Kirstin Kappich lag oder auf etwaige äußere Einflüsse wie eine kräftig aufs Parkett strahlende Sonne zu schieben ist. Die Halle mittlerweile also zwar zufriedenstellend gut gefüllt, wirkliche Gründe für den doch akzeptablen Andrang aber weiter nicht unbedingt auszumachen. So plätschert das Geschehen vor sich hin, reichlich Zeit lang nicht mehr begegneten Sportfreunden ein gesegnetes „Frohes Neues“ zu wünschen.

Ein wenig Budenzauber wurde dann natürlich aber doch geboten, am unterhaltsamsten sicherlich, als Lok Engelsdorf kurz nach Vier den „Oberligisten“ mit 6:2 von den Dielen schoss. Oschatz an diesem Tag mit der noch am ehesten als souverän zu bezeichnenden Leistung, die Wiesner Schützlinge angetrieben vom bis in die Haarspitzen motivierten Cheftrainer kämpferisch auf der Höhe und vor allem vor dem auf Handballmaße begrenzten Gehäuse abgezockt.

Dass die Hubertusburger hiermit ihre Probleme haben würden, im Vorfeld bereits kein zu erwartendes Hexenwerk, der gebrauchte Tag den die Blau-Weißen erwischten so dann aber nicht vorherzusehen. Insbesondere bei der 4:1 Abreibung gegen Engelsdorf einige FSV Kicker vornehmlich damit beschäftigt überhaupt erstmal gerade auszulaufen, die größte Leistung bei diesem Auftritt, dass es jeder geschafft hatte statt dem anfänglichen blauen Trikot ins Ausweich-Weiß zu schlüpfen.

Trostpflaster immerhin, dass das Duell der Biederen gegen Juniorenspielgemeinschaftspartner SV Merkwitz mit 4:2 an die Kupferlinge ging. Im Vorfeld dieser Partie der mutmaßlich vom ein oder anderen dankbar ersehnte Höhepunkt der Zusammenkunft, als der NFV in Gestalt von Volkmar Beier und mit Unterstützung von gleich vier kleinen Losfeen (Valentina, Clarissa, Mia und Elisa) die Auslosung zum Halbfinale im TZ-Bärenpokal vornahm.

Während Wermsdorf hier nach Viertelfinalverlängerungsdrama mit Happy End in Bad Düben gespannt sein durfte, ist für Merkwitz noch nichts in trockenen Tüchern, steht dem Einzug in die Runde der letzten Vier noch die Viertelfinalpartie gegen Hartenfels Torgau bevor, die aufgrund widriger Wetterbedingungen bisher noch nicht ausgetragen werden konnte und angesichts der bockstarken Auftritt des Kreisoberliga Tabellenführers als wahre Herkulesaufgabe angesehen werden kann. Neben Blau-Weiß sicher im Lostopf dabei die Mörschke Mannen der SG Zschortau, als Zweiter in der Nordsachsenliga ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt sowie die Jungs von der Mühle, der SV Zwochau. Alle Augen auf die kleinen Schnipsel, „rien ne va plus“ und dann stand fest, Blau-Weiß erfährt Belohnung für einen bisher schwierigen Turnierbaum, bekommt das erhoffte Heimspiel und muss gegen den SV Zwochau ran. Im zweiten Spiel der Runde wird dieses Glück dem Gewinner aus Merkwitz – Torgau zu teil, für die es dann gegen die Zschortauer gehen wird. Setzt sich der Favorit im Nachholspiel durch, lohnt sich an dieser Stelle also durchaus der Blick auf die Ligaergebnisse der dann feststehenden Duellanten, Relevanz mit dickem Fragenzeichen. Festzuhalten bleibt, dass sich die Quoten der Buchmacher aus bis dato zwei Heimsiegen der Paarungen bilden würden, es jene Spiele also an den vorherbestimmten Austragungsorten schon im Verlauf der Nordsachsenligahinrunde gab. So konnte Wermsdorf in der Liga mit 1:0 die Oberhand behalten, während Torgau deutlich 4:1 siegte. Gutes Omen oder Druck, möglicherweise gar ein Sonntagskracher am Merkser Mühlweg – Spannung und mächtig Würze wird zweifellos dabei sein, wenn am Osterwochenende die Klingen zum letzten Akt vorm Flutlichtspiel im Hafenstadion gekreuzt werden und der Bärenpokal vergeben wird.

Bis dahin wird noch ein bisschen Wasser die Elbe runter fließen, dass ein oder andere Bier die jeweiligen Kehlen der Protagonisten entlangströmen. Den Pokal für die Qualifikation zur Landesmeisterschaft am heutigen Tag sicherte sich nach einem abschließenden 1:0 über Engelsdorf der FSV Oschatz, der damit ohne Punktverlust im Turnier blieb und die Brust des Trainers schwellen ließ. Das Treppchen komplettierten an Silber Stelle die Kicker von Lok Engelsdorf und ohne so richtig zu wissen wie sie da dann doch noch gelandet sind, auf dem bestens bekannten Bronzeplatz die Wermsdorfer.

Alle Beteiligten blieben weitestgehend heile, ein paar schöne Tore waren dabei, ein verdienter Sieger wurde ermittelt und darf nun in der Hauptrunde ran. Über Modus und Sinnhaftigkeit im Futsalkontext wird weiter diskutiert werden, dabei gilt es für alle Seiten offen zu sein für konstruktive Kritik, um in den kommenden Jahren dem Trend von immer weniger Zuspruch zu vergleichbaren Hallenturnieren bestmöglich entgegenwirken zu können.

Kader Wermsdorf: Schönitz, Staude, Weidner, Eckert, Plakinger, Körner, Böttger, Hanisch

Justus Keller/Bilder AK