Erfolgreicher Auftakt im Nordsächsischen Oberhaus gegen starke Concorden

FSV Blau-Weiß Wermsdorf – SV Concordia Schenkenberg 4:2 (1:1) StatistikGalerie

Nach viel Jubel, Trubel und Heiterkeit in den Vorwochen stand für die Hubertusburger am vergangenen Samstag die Rückkehr in den Ligaalltag an. Die Aufgabe zum Auftakt in die Saison 2020-21 dabei keinesfalls zu unterschätzen, zu Gast an der Sachsendorfer Straße die Concordia aus Schenkenberg. Die Schwarz-Gelben in der abgebrochenen Vorsaison auf Platz drei und damit direkt vor Wermsdorf gelandet als harter Gradmesser für die Kupferlinge, die die Euphorie Welle weiter reiten wollten.

Entsprechend selbstbewusst gingen die Blau-Weißen vor 140 Zuschauern ins Duell mit den Rand-Delitzschern. Mit dem ersten Ballbesitz der Partie wäre es beinahe Dominic Arendt gewesen, der seine Farben umgehend wieder feiern lässt, doch der Abschluss von links streift am Pfosten vorbei. In der Folge kommen die Gäste zunehmend stärker auf, es entwickelt sich eine Begegnung auf Augenhöhe in der der FSV nicht zu seinem Spiel findet. Nichts desto trotz holen sich die Platzbesitzer nach 15 Zeigerumdrehungen die Führung ein, als nach einem schnell ausgeführten Freistoß Pascal Weidner über den rechten Flügel durchbricht und Stürmer Robby Staude bedient, der mit einem guten ersten Kontakt das Spielgerät zurechtlegt und überlegt einschiebt.

In der 22. Spielminute finden die Concorden jedoch direkt die Antwort, als ein von Tobias Müller getretener Freistoß gut 30 Meter vom Schönitz-Gehäuse entfernt immer länger wird, an Freund und Feind vorbeisegelt und schließlich im Netz zappelt. Ein Treffer der bei Blau-Weiß durchaus Wirkung zeigt, der FSV hat bis zum Pausentee seine lieben Mühen gegen gut gestaffelte Schenkenberger, die im Zweikampf entschlossen zu Werke gehen und das Mittelfeld dominieren.

Pascal Weidner bietet sich nach 36 Minuten die Möglichkeit zur erneuten Führung, doch die Nummer 9 verzieht nach starkem Solo aus spitzem Winkel und so geht es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Kabinen. Hier hat Trainer Dierk Kupfer durchaus einige Punkte anzusprechen, versucht insbesondere den Druck von seinen Mannen zu nehmen, denen die Leichtigkeit noch abhanden geht. Abermals bietet sich den Hausherren direkt nach Anpfiff die große Möglichkeit auf den Torerfolg, wieder ist es Weidner der über seinen Flügel durchbricht und bedauerlicherweise nach wie vor zu genau zielt. Nichts desto trotz die blau-weiße Marschroute für den zweiten Durchgang gesetzt, der FSV nun griffiger und zielstrebig Richtung Concorden Gehäuse. Arendt mit missglückter Annahme und der geblockte Florian Böttger finden den Dosenöffner noch nicht und so muss nach einer gespielten Stunde ein Beckedahl-Freistoß für den Erfolg sorgen. Carsten Tolzmann im Gästetor kann den platzierten Versuch von Wermsdorfs Libero nicht festhalten, Linksverteidiger Tim Böhm schaltet am schnellsten, scheitert beim Rebound aber nochmal an Tolzmann und so ist es Sebastian Körner der den Ball im dritten Anlauf über die Linie drückt und zur umjubelten Führung trifft.

Mit dieser im Rücken die Hubertusburger nun tonangebend und mit zunehmend mehr Spielkontrolle. Schenkenberg zollt dem Tempo der ersten Hälfte Tribut, muss immer häufiger das Foul ziehen. So schwächen sich die SV’ler schließlich selbst, als Christian Perkuhn nach 74. Minuten und vorher mehrmaliger folgenloser Androhung die Ampelkarte sieht und vorzeitig Feierabend hat.

Dem fälligen Freistoß aus 18-Metern zentraler Position nimmt sich, wie sollte es anders sein, Beckedahl an und die Nummer 37 beweist mal wieder zurecht als Klumpfuß tituliert zu werden, schweißt platziert aber mutmaßlicher Weise nicht ganz unhaltbar ins Torwarteck ein.

Die Sachsendorfer Straße stellte sich auf folgende ruhige Minuten ein, begann so langsam mit den Vorbereitungen des anschließenden Vereinsfestes zu Ehren des Pokalsiegs, als Abschluss- sowie Saisonauftaktfeier – doch zurzeit geht es in Blau-Weiß nicht wirklich ohne Drama. Ein zweifelhafter Elfmeterpfiff nach filmreifer Schauspieleinlage schickt in der 79. Minute Oliver Werner an den Punkt, der cool bleibt und auf 3:2 verkürzt.

Die Gäste wollen nach dem Punkt greifen, doch die Wermsdorfer Abwehr um Torwart Benjamin Schönitz hält der Schlussoffensive stand. Die Kupferlinge mit entschiedener Entschlossenheit im defensiven Eins gegen Eins und auch vorne weiter aufmerksam. Die Uhr tickt Blau-Weiß und Dodo Arendt macht kurz vor Ladenschluss alles klar. Robby Staude tankt sich durch den Strafraum und findet Arendt, der diesmal nicht den Bauch zum Torerfolg braucht und aus halblinker Position auf 4:2 und Heimsieg stellt.

Die FSV’ler fahren zum Auftakt also den Arbeitssieg gegen einen insbesondere in Durchgang eins gut aufgelegten und spielstarken Gegner ein. Kollektiv geschlossen und in den entscheidenden Szenen konzentriert bleiben die Hubertusburger somit siegreich, obwohl die eigene Leistung Steigerungsbedarf aufweist. So gilt es am kommenden Samstag über die volle Spielzeit die blau-weiße DNA zu befeuern, wenn man im Zweitrundenduell des Sachsenpokals gegen den ambitionierten Landesklassisten Radefelder SV krasser Außenseiter ist.

Zuschauer: 136

Schiedsrichter: Ronny Hartländer

Aufstellung: Schönitz, D. Weidner, Beckedahl, Böhm, Eckert, S. Körner, Arendt, Keller, P. Weidner, Staude, Böttger

JK/Bilder René Wegner