Die Hubertusburger machen im Derby das halbe Dutzend voll

FSV Blau-Weiß Wermsdorf – SV Mügeln/Ablaß 6:2 (4:1)

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Im Vorfeld wurde viel gesprochen und so manches Groß angekündigt. Am vergangen Samstag lag die Wahrheit dann endlich auf dem Platz an der Sachsendorfer Straße. Blau-Weiß empfing den Rivalen aus Mügeln/Ablass zum Derby. Trotz mäßiger Witterungsbedingungen wollten sich 170 Zuschauer die Partie, von vielen Nebenschauplätzen und kleineren Geschichten gekennzeichnet, nicht entgehen lassen.

Während die Tröte aus dem Obstland nur vereinzelte Laute von sich geben durfte, sollten alle Hubertusburger vollends auf ihre Kosten kommen. Die Mannen von Trainer Dierk Kupfer und Co Mike Rische überrollten den Konkurrenten förmlich und stellten in diesen 90 denkwürdigen Minuten die Verhältnisse klar. Zwar ging Aufsteiger SVMA ob des guten Saisonstarts und den eigenen Überzeugungen vermeintlich auf annähernder Augenhöhe in die Partie, doch von Beginn an dominierten die Platzbesitzer Ball und Gegner. Angetrieben durch den an diesem Tag glänzend aufgelegten Tim Kuhl, verknotete die blau-weiße Offensive schon in den ersten Zeigerumdrehungen des Geschehens so manches grün umkleidete Abwehrbein. 6 Spielminuten sind durch, als Patrick Kupfers Ecke über den Hinterkopf von Justus Keller bei Pascal Weidner landet, der sich gedankenschnell durchsetzt und den Hering zum vorgezogenen Abfischen ins Netz drückt.

Zwar denken die Gäste nochmal kurz, hier heute auch was an Land ziehen zu können, denn vom Anstoß weg bekommt Paul Erdmann eine ganze Seitenbahn Platz, um schließlich Robby Golzsch im Rückraum zum Ausgleich zu finden. Doch dann schwingt sich direkt wiederrum Louis „Luise“ Hoffman zum Fischkönig auf. Als geradliniger Mensch, der er nun im Gegensatz zu Manch anderem einmal ist, nimmt der Stürmer zwar ungewöhnlich viele Abzweigungen mit.

Der Slalomlauf schickt aber eine ganze Palette an Obstländern vom Manschek-Grün direkt ins Kino und schließlich bleibt Tim Lupatsch nichts mehr übrig, als den Ball aus Anstand kurzerhand selbst über die Linie zu drücken. 2:1 nach 8 Minuten, sorry aber dafür kannst nur du was…

So wird es auf Gäste Seite etwas stimmungsvoller gen eigener Reihen, während die Hubertusburger nun auch hinten die Dominanz finden und sich nach vorne an sich selbst berauschen. Das muntere Tombola-Ziehen ist eröffnet, doch noch fallen die Hauptgewinne nicht wie Äpfel zu dieser Jahreszeit von den Bäumen. Alle in blau-weiß dürfen mal einen neben die Aluminiumstangen setzten, ehe Sebastian Körner in der 35 Minute das nächste Highlight setzt. Nach starkem Spielzug über die rechte Bahn findet die Hereingabe von Pascal Weidner Wermsdorfs Nummer 22, die den anspruchsvollen Aufsetzer technisch ansehnlich sauber über die Klinge rutschen lässt und den anschließenden Jubel entsprechend zelebriert.

Damit noch nicht genug für den ersten Durchgang, der größte FSV-Abschaum hat ja noch nicht. Mal wieder ein Tim Kuhl Ballgewinn im Mittelfeld und der fliegt den Obstländern jetzt endgültig um die Ohren. Pascal Ziegler netzt zum 4:1 ein und bedankt sich auf seine Art und Weise.

Calle, weißt du eigentlich das du der Mensch bist der von uns allen geliebt wird ?! (PS: Auch wenn wir natürlich alle geboren wurden, um ME14 zu lieben).

Die Gäste versuchen in der Halbzeitpause zu retten, was zu retten ist und opfern dafür mit der Versetzung von Golzsch aus dem Mittelfeld in die Abwehrkette jegliche Spielambitionen. Erste Reihe also, um den Kunstschuss von Tim Kuhl in der 50. Minute bestaunen zu können. Nach Becke-Ecke steht TK15 in der zweiten Reihe goldrichtig und malt das Kunstleder per Direktabnahme wie am Bindfaden gezogen in die Maschen.

Knallerschuss Tim – Tooor! Rechts jubeln die Zuschauer – links drehen Justus, Calle (9) und Pascal zum Jubeln ab.

Nach diesem Kunstschuss verflacht die Partie zusehends, wenngleich die Obstländer nach einem schmeichelhaften Strafstoß zur Stundengrenze zum 5:2 kommen. Wermsdorfs Abwehr muss sich unterm Strich also Fahrlässigkeit ankreiden lassen und auch die Offensive ist nicht ganz unschuldig daran, dass dieser Samstag nicht noch denkwürdig wird. So landen ein paar vielversprechende Großchancen noch im Bierstand von Erika, ehe der eingewechselte Florian Grieser in der 80. Spielminute nochmal für Wirbel sorgt. Der Flügelspieler bricht über die rechte Bahn durch und flankt das Streitobjekt straff an den zweiten Pfosten. Dort lauert natürlich Kopfballungeheuer und Raumdeuter Calle, der Zuschauer und Physiker ins Staunen bringt. Von der gefühlten Grundlinie nickt der Neuner das Spielgerät als Aufsetzer unter den Querbalken. Keine Ahnung wie, aber damit schießt sich Ziegler zum vorerst Torschützenbesten der Nordsachsenliga und seine Farben zum Derbykantersieg.

Die Kupferlinge lassen das Gerede damit erstmal verstummen, stellen die Verhältnisse klar und schießen Zweifel an der Tabellenführung beiseite. Zu kitschig dann an diesem Nachmittag aber doch, dass an der Sachsendorfer Straße nach dem Treffer zum 6:2 sogar nochmal Sonnenstrahlen letzte Sommergefühle von Ostseeurlauben oder dergleichen weckten. JK

Bilder: RW