Das Sonntagsinterview mit Juri, Benni und Justus
Sonntagmorgen 9 Uhr an der Sachsendorfer Straße – es regnet. Verabredung zum Interview im Trainerzimmer unserer Sporthalle. Die Männer haben Freitag und Samstag trainiert – dazu kamen an diesen zwei Tagen Testspiele gegen Wurzen und Großsteinberg. Sonntag wird bis Mittag weiter trainiert. Sven „Juri“ Juretschke (Trainer 1. Männer), Benjamin Schönitz (Trainer 2. Männer) und Justus Keller standen AK einige Minuten Rede und Antwort.
AK: Ihr trainiert mit allen Männern seit dem 9. Juli gemeinsam – dieses verlängerte Wochenende über drei Tage. Wie ist die Vorbereitung angelaufen?
Juri: Ich wurde als Trainer gut von den Blau-Weißen empfangen. Die Jungs ziehen mit – es macht Spaß. Ich habe mich auch über die vielen Zuschauer bei den bisherigen drei Testspielen gefreut. Wir erhielten aus ihren Reihen einige positive Rückmeldungen.
Benjamin: Erste und Zweite trainieren und feiern natürlich gemeinsam. Dass es bei uns keine Zweiklassengesellschaft gibt, stärkt den Zusammenhalt.
Justus: Die Umstellung auf den neuen Trainer klappte super. Unsere zwei Neuzugänge haben sich gut eingefügt. Dazu kommen noch einige talentierte 17jährige Nachwuchsspieler, die wir perspektivisch bei den Hubertusburgern integrieren wollen.
AK: Neuer Trainer – neue Trainingsansätze?
Juri: In Wermsdorf wurde schon immer gute Arbeit geleistet. Ich versuche meine Vorstellungen einzubringen. Das wird sicher nicht einfach. Man hat im Training z.B. nie alle Verteidiger zusammen. Aber die Mannschaft ist offen für neue Konzepte. Wir gehen das Schritt für Schritt an.
AK: Alles in Butter auf dem blau-weißen Kutter also?
Justus: Die Trainingsbeteiligung ist immer ausbaufähig – es wäre wichtig, wenn wir auch in der Saison mit so vielen Spielern wie in der Vorbereitungszeit gemeinsam trainieren. Leider hat sich unser Dustin Auerbach beim ersten Training nach einigen Monaten unfreiwilliger Fußballpause verletzt und fällt wahrscheinlich längere Zeit aus – gute Besserung an dieser Stelle.
AK: Benjamin – du übernimmst zusammen mit Marius Lüderßen in den Punktspielen das Coaching unserer 2. Männermannschaft. Was sind deine Prioritäten?
Benjamin: Junge Nachwuchsspieler möchten wir natürlich an das höhere, besonders spielhärtere Niveau im Männerbereich heranführen. Dabei sollen sie von den älteren und damit erfahrenen Spielern um Kapitän Benjamin Lochert lernen und sich weiterentwickeln. Respekt vor der Leistung unserer alten Herren, die in der letzten Saison aushelfen mussten. Ich würde mir aber wünschen, dass wir über eine gute Trainingsbeteiligung eine Stammtruppe haben, die den Kader Woche für Woche ohne unsere hilfsbereiten Oldies abdeckt.
AK: Der Altersdurchschnitt bei den Hubertusburgern ist schon in der letzten Saison gesunken.
Justus: Einige sehr verdienstvolle Spieler ab Mitte Dreißig haben andere Aufgaben im Verein übernommen oder kicken nun gelegentlich bei den Alten Herren. Schon in der letzten Saison konnten die Männer von der guten Nachwuchsarbeit im Verein profitieren. Aber auch Spieler aus der Region sehen für sich eine gute Perspektive, Teil der Hubertusburger zu werden und kommen zu uns.
AK: Nach Einschätzung einiger Experten ist die aktuelle Nordsachsenliga als sehr spielstark und ausgeglichen einzuschätzen. Die Lokalsportredaktion der LVZ titelte kürzlich mit der „schwersten Saison der letzten Jahre“. Eure Meinung?
Juri: Korrekt – wir wollen uns so präsentieren, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben.
Justus: Diesmal haben wir ein breites Mittelfeld. Die drei Absteiger aus der Landesklasse haben das Fußballspielen sicher nicht verlernt, aber auch die beiden Aufsteiger sind diesmal spielstark.
AK: Wer steigt auf – eine Prognose?
Justus: Die Absteiger aus der Landesklasse wollen natürlich wieder hoch. Mein Tipp: Blau-Weiß.
AK: Blau-Weiß?
Justus: Damit meine ich unsere Freunde vom Vizemeister FSV Beilrode. Der Kader in Ostelbien hat noch mal an Qualität gewonnen. Dahinter steht auch eine starke 2. Mannschaft in der Kreisliga.
AK: Wer macht das Rennen in der Kreisliga?
Benjamin: Wir wollen ordentlichen Fußball spielen – für die Meisterrunde wird es im Frühjahr vermutlich noch nicht reichen. Vorn werden die Zweitvertretungen aus Torgau, Eilenburg und Beilrode sowie der Roland und die Dommitzscher die zwei Aufsteiger ausspielen.
AK: Benni – du hast mit deinen Paraden 2020 im Torgauer Hafenstadion nicht unerheblich zum ersten Pokaltriumph der Hubertusburger beigetragen. 2021 dann die schwere Trainingsverletzung mit dem Karrierestopp. Siehst du Torwarttalente?
Benjamin: Der Luppaer Max Wiedner hat sich zum Stammtorhüter in unserer Zweiten entwickelt und hatte auch aufgrund seiner guten Leistungen schon Einsatzzeit in der Ersten. Bei unseren B-Junioren ist Tim Frölich ein Talent mit Potential.
AK: Juri hat als Trainer viele Jahre Nachwuchstalente bei den Hubertusburgern geformt, die auch heute noch bei den Hubertusburgern aktiv sind.
Justus: Ich schätze an meinem ehemaligen Nachwuchscoach seine Leidenschaft für den Fußball und seine Ehrlichkeit.
Juri: Justus ist ein Vollblutfußballer mit Herz – ich hatte und habe großes Vertrauen. Er ist der sprichwörtliche Führungsspieler.
Justus: Als ich 15 war, hast du mir gesagt, dass ich bei den A-Junioren der Kapitän und 6er sein werde. Kapitän bin ich dann geworden, aber mit der 6er-Position habe ich mich nicht anfreunden können (lacht).
AK: Ich danke euch für die Zeit und wünsche ein gutes Sonntagstraining.
