Beckebande arbeitet sich zum Sieg – gegen Löbnitz bleiben die Punkte dank zweier Standards an der Hubertusburg

FSV Blau-Weiß Wermsdorf – LSG Löbnitz 2:0 (0:0)

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Elf der Woche

Zum letzten Tanz des Augusts empfingen die Wermsdorfer die LSG Löbnitz an der Sachsendorfer Straße. Die Hubertusburger wollten das erste Saisonkalenderblatt mit einem Heimsieg beschließen und damit den erfolgreichen Start rundmachen. Gegen den Landespokalteilnehmer aus Löbnitz war man allerdings gewarnt und in Erwartung einer schwierigen Partie. Entsprechend sensibilisierte Trainer Denny Beckedahl seine Bande nochmal für die anstehenden Do’s und Don’ts, und dann ging es auch schon los.

Die Gastgeber, unverändert zum vorwöchentlichen Derbysieg, finden gleich wieder den Vorwärtsgang, und nach Hereingabe von rechts verpasst Louis Hoffmann mit dem ersten Angriff des Tages nur knapp den frühen Führungstreffer. Falls unter den 85 Zuschauenden jemand dachte, dass nun ein Sturm wie im Derby losbrechen würde, dann wurde diese Erwartung jedoch schnell beseitigt. Wermsdorf agiert in der Folge pomadig bis fahrig. Die Gäste stehen mit einem Fünfer-Riegel tief und bieten keine Räume, was die Platzbesitzer sichtlich aufs Gemüt drückt und wofür die Collmkicker bis zum Pausentee keine richtige Antwort finden. Zwar hat Dustin Auerbach die Führung Mitte des ersten Durchgangs auf dem Fuß, doch sein Abschluss aus der Nahdistanz entspringt eher dem Zufall denn einer Lösung gegen die gut geordnete gegnerische Defensive.

Der Spielaufbau von hinten heraus ist zu behäbig, die Flügel finden ihre Höhe nicht, und im Mittelfeld klafft eine Lücke. Die LSG’ler verfolgen ihr Ziel des Busparkens ohne ihre etatmäßigen Offensivkünstler konsequent und haben hinten alles im Griff. Florian Grieser sorgt nochmal für Gefahr, als er eine Flanke scharf an den zweiten Pfosten bringt, doch dann war’s das auch schon mit der ersten Hälfte. Ein Durchgang zum Vergessen, aber auch ohne weiteren Schaden. Also schütteln sich die Collmkicker in der Kabine einmal kräftig, und Trainer Beckedahl justiert nochmal Kopf, Herz und Fuß nach.

Zurück auf dem Grün gerät der Auftritt zielstrebiger und zunehmend bissiger im Vorwärtsdrang. Es geht nun mit einfachen Mitteln diagonal Richtung gegnerisches Gehäuse. Zur Stundenmarke kommt Philipp Springer – und damit der Dosenöffner. Ein Freistoß von Tim Höhnel wird von der Mauer abgefälscht, und Springi zieht sein Spekulationsgeschäft am konsequentesten durch, spurtet in den freien Ball und drischt ihn kompromisslos in die Maschen. Ein goldenes Händchen des Trainers, der seinen Schützling mit dem ersten Ballkontakt treffen sieht und ihn kurz darauf jubelnd an der Heimbank begrüßen darf.

Löbnitz versucht nun, etwas am Anlaufverhalten zu ändern, kommt aber nicht richtig aufs Trapez. Ein langer Ball rutscht der FSV-Dreierkette durch, doch Griesi und Osse bereinigen es im Verbund mit Torhüter Robyn Staude im Strafraum. Auf der anderen Seite lässt die Vorentscheidung auf sich warten, was allerdings nichts daran ändert, dass es die Hubertusburger mit viel Überzeugung runterspielen. Mit Ablauf der regulären Spielzeit setzt Tim Kuhl einen Freistoß aus dem Halbraum scharf in die Box, wo Justus Keller nur noch einen irritierenden Laufweg einbauen muss – und schon zappelt der Karpfen im Netz und der Heimsieg ist mit dem Fang des zweiten Treffers abgefischt.

Die Beckebande setzt sich schlussendlich verdient durch, zeigte aber gegen einen defensiv kompakten Gegner einige Schwächen im zügigen Ballvortrag und hinsichtlich spielerischer Lösungen. Gut, dass die Standards in diesem Fall funktionieren – und umso besser, dass die FSV’ler diese positiven wie negativen Erkenntnisse hoffentlich mit in die kommenden Trainingseinheiten nehmen und hier gemeinsam weitere Lösungen erarbeiten können. Schauen wir mal, was wird.

Bilder RW