Aus dem Festzelt in die Fußballschuhe – Spielgemeinschaft fischt die drei Punkte ab

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Während am Horstsee das Karussell munter seine Kreise drehte, die Karpfen ein letztes Mal nach Luft schnappten und bei Keks-Ronny die Leckereien in die Eimer gestopft wurden, war auch an der Sachsendorfer Straße Abfischen angesagt. Erfreulicherweise konnten sowohl die Gäste aus Strelln/Röcknitz als auch das Schiedsrichtergespann um Kenny Steils sowie die von auswertig angereisten Hubertusburger dem innerdörflichen Verkehrschaos trotzen und so rollte die Murmel pünktlich ab 14 Uhr über die doch arg aufgeweichte Wermsdorfer Wiese. Das Trainergespann Jörg Büchner und Benjamin Schönitz brachte eine durchaus vielversprechende Norweger-Elf an den Start, die in diesem 6-Punkte-Spiel für wertvolle Zähler sorgen sollte. Die erfahrene Spielgemeinschaftsachse um Kapitän Benjamin Lochert, Geburtstagskind Kevin Schmidt und Offensivmann Sascha Hartig wurde unterstützt durch die Kapitäne der Juretschke-Truppe Robby Staude und Justus Keller. Die Unterstützung und fluiden Grenzen sind im FSV-Lager also keine Einbahnstraße. Die Startformation komplementierten Alleskönner Andy Freitag im Kasten und die Abteilung „Jugend forscht“ um Matti Lehmann, Bruno Wagner und Maxi Zschiesche. Auf der Bank ein ähnlicher Mix aus (vermeintlicher) Frische in Form von Ausdauerspezialist Paul Krahmer und purer Erfahrung in allen Lebenslagen vertreten durch Murmelauge Mettus Eckert, der glücklicherweise nicht am Stand von Käse-Maik benötigt wurde. Außerdem war auch hier weitere Nordsachsenliga Erfahrung vorhanden, da Johannes Keller und Tom Zielinski aus dem Fischerfestzelt direkt in die Fußballschuhe plumpsten und zunächst mehr oder weniger erstmal auch da waren. So konnte sich Altmeister Carsten Rademacher, auf den auch an diesem Tag Verlass gewesen wäre, mal seine wohlverdiente Pause gönnen und es war angerichtet. 

Also ging es auch direkt munter los. Die Collmkicker sind von Beginn an federführend und bestimmen das Geschehen. Maxi und Tanker Hartscher verpassen gute Einschusschancen, doch Matti rundet die Anfangsviertelstunde dann doch noch erfolgreich durch einensehenswerten Schuss mit dem eigentlich schwachen rechten Huf von der Strafraumkante ins lange Eck ab (17.). Kurz darauf entdeckt der nächste Linksbeiner, wozu der Standfuß noch nützlich sein kann. Maxi markiert aus dem Strafraumgewühl heraus den zweiten Treffer. In der Folge stellen die Platzbesitzer ihre Offensivbemühungen zwar nicht ein, doch die Zielstrebigkeit geht verloren und es wird wieder eher ein Gewühle als ein Gespiele. Die Gäste können die fehlende Gegenwehr einmal fast ausnutzen, doch Andy pariert im Eins-gegen-Eins bockstark. In der Pause reagieren die Trainer mit Worten und Taten, bringen Zille für den Angriff. Das zahlt sich prompt aus. Ein langer Ball landet über Umwege bei Bambi und der lässt sich (anders als im weiteren Spielverlauf noch häufiger zu bestaunen) nicht zweimal bitten und nagelt das Kunstleder von Höhe des Elfmeterpunktes aus unter die Latte. Die Spielgemeinschaftler sehen sich durch das 3:0 schon gemütlich irgendwo zwischen Langos-Stand und Matjes-Geruch versacken und da sich die Gegner nicht aufgeben, bekommen die Gastgeber dafür fast eine noch ordentlichere Rechnung als beim Breakdancer fahren. Binnen zweier Minuten (59. und 61.) ist Strelln/Röcknitz begünstigt durch Unkonzentriertheiten in der blau-weißen Hintermannschaft wieder auf ein Tor ran. Wermsdorf/Luppa hat eine kritische Phase vor sich und bringt Johannes Keller für die defensive Ruhe. Das klappt hinten so semi, bringt vorne aber noch mehr Durchschlagskraft. Hanni aus der Distanz, Schmidti in Verwechslung von Kreistaste und Dreieck, der Tanker auf Vorlage von Zille aus unmittelbarer Nähe und Matti im vermeintlichen Abseits nach Solo von Hanni verpassen die Vorentscheidung allerdings, sodass es bis tief in die zweite Hälfte noch spannend bleibt. Dann bricht Bambi aber nach 86 Zeigerumdrehungen erneut durch, kappt diesmal nur einmal ab und sucht tatsächlich schon danach den Abschluss, der sein Ziel diesmal findet und die Messe damit liest. Das 4:3 mit dem Schlusspfiff per sehenswertem Kopfball nach einer Ecke ist für die Gäste schließlich nur nochmal Ergebniskosmetik.

Die Spielgemeinschaftler fischen die Gäste in einer turbulenten Partie also vom Spielstand her denkbar knapp ab, müssen sich über die phasenweise gezeigte Herangehensweise schon ärgern aber dürfen sich dann letztlich doch vor allem über die drei Punkte im Fangnetz am Fischerfestwochenende und zum Geburtstag von Kevin Schmidt freuen. JK