Abteilung Jugend forscht liefert im ersten Duchgang – Wermsdorf bringt drei Punkte vom Fuchsbau mit

FSV Krostitz – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 1:3 (0:3)

FuPa Statitik und Galerie

Am Sonntag stand für die junge blau-weiße Truppe um Trainer Dierk Kupfer die Reifeprüfung am Fuchsbau in Krostitz auf dem Programm. Die Gastgeber, zusammengesetzt aus einigen Spielern mit höherklassiger Erfahrung, hatten unter der Woche Tabellenführer Zschortau trotz langer Unterzahl an selbiger Stelle einen Punkt abgerungen. Entsprechend gewarnt und auf der Hut gingen die Collmkicker ins Spiel. Außerdem hatte man gegen die Bierdörfler sowieso noch etwas gut zu machen, reichte es doch im Hinspiel an der heimischen Sachsendorfer Straße nur zu einem ganz späten 2:2 dank eines Treffers von Dustin Auerbach. Der FSV-Stürmer aktuell allerdings mit Bänderriss leider, wie einige andere wichtige Spieler der Collmkicker, verletzt und außen vor. So galt es auch gegen die Krostitzer Reserve wieder, mit der Abteilung Jugend forscht und durch die Unterstützung von Altstar Benjamin Münch, im engen Zusammenhalt des Vereins die personellen Ausfälle abzufangen. Am Sonntag gelang dies rein zahlenmäßig in beeindruckender Art und Weise, da sich der ein oder andere Protagonist der Spielgemeinschaft, die am Vortag schon in Torgau gefordert war, bereitwillig mit auf den Weg zum Fuchsbau machte. Das nennt man dann wohl Einsatzbereitschaft und ein Zeichen, dass am Fuße der Hubertusburg wohl wirklich jeder die Gunst des Momentes und gleichzeitig den Ernst der Lage erkannt zu haben scheint.

Maximilian (6) und Ruven (22)

Damit hinein ins Geschehen, wo Wermsdorf vom Startpfiff weg die Musik macht. Die Gäste mit Druck und Energie nach vorne, während den Platzbesitzern offensichtlich noch der Mittwoch in den Beinen und Köpfen steckt. Krostitz kommt weder physisch noch mental aufs Grün. Die Collmkicker hingegen untermauern den eigenen Anspruch früh, als Denny Beckedahl durchsteckt auf Pascal Weidner, der nur um Zentimeter verfehlt. In der 11. Spielminute machen es die Youngster genauer. Ruven Frase dreht im Zentrum auf und chippt das Kunstleder gefühlvoll hinter die gegnerische Kette, wo wiederrum Sturmpartner Tom Zielinski nicht weniger einfühlsam zu Werke geht und die PVC-Kugel sehenswert lässig über den Krostitzer Schlussmann hebt.  Dem 0:1 lässt nur wenige Augenblicke Oscar Kupfer das 0:2 folgen und wieder ist der blau-weiße Ballvortrag nicht schlecht anzuschauen. Philipp Springer hat auf der linken Überholspur die Übersicht, serviert für Ruby, mit dem der Ball in solchen Momenten meist geeignete Füße findet. Der 22er setzt sich am Flügel durch und gibt scharf an den langen Pfosten rein, wo Osse sich energisch vom Gegner löst und wuchtig einschießt. Der Hammer des Tages ist mit diesem Doppelschlag vermeintlich schon gefallen. Die Kupferlinge verlieren in der Folge zwar mehr und mehr die Ordnung, lassen nach hinten aber nichts anbrennen und spielen vorne teilweise eine vernünftige Kugel. Weidi bedient nach 28 Zeigerumdrehungen Ruby mustergültig und der Stürmer bringt sich abgezockt mit dem 0:3 auf die Anzeigetafel. Kurz darauf scheitert Demba Mbye am Querbalken und ein toller Spielzug über die rechte Bahn mit Florian Grieser bleibt ebenfalls ungenutzt. Nach einer halben Stunde ist für Libero Denny Beckedahl Schluss, der mit Verletzungsproblemen für die kommenden Wochen erstmal fraglich ist. Für die Freistoßwaffe kommt mit Max Zschiesche der nächste blau-weiße Jungbrunnen. Die notwendigen Umbaumaßnahmen führen erstmal zu keinem erkennbaren Bruch. Bis zur Pause muss der FSV zwangsläufig nachlegen, vergisst aber in der Gemütlichkeit des Sonntages das Ziel der Ausfahrt. 

Die Gastgeber, die im ersten Durchgang ganze drei Wechsel vollziehen mussten, berappeln sich nach dem Pausentee wieder etwas. Dennoch bieten sich den Collmkickern weiter große Räume, die allerdings nur noch selten effektiv bespielt werden. In einer Mischung aus egoistischen Torjagdgedanken und individuellen Mittagsruhegefühlen verlieren die Hubertusburger den blau-weißen Faden und bieten eine teils vogelwilde zweite Hälfte an. Offensiv werden die 100-Prozenter vergeigt, defensiv findet man nur noch partiell statt. So kommt die Heimelf in der 85. Minute schließlich noch zum Ehrentreffer, der die Partie zumindest auf dem Papier aber tatsächlich nochmal spannend machen könnte. Münchi und Griesi halten den Laden im Verbund mit den eingewechselten Spielgemeinschaftlern um Neu-Kapitän Sascha Hartig nun aber dicht und bringen es über die Zeit.

Sascha Hartig in Aktion

Damit holen die Blau-Weißen unterm Strich vollkommen verdiente drei Punkte in der tückischen Fremde, müssen sich aber auch fragen, was da phasenweise los war. Mangelnde Laufbereitschaft, fehlende Zuordnung und gleichgültiges Desinteresse sind egal bei welchem Spielstand fehl am Platz. Wozu jeder im Stande ist, machte nicht zuletzt der erste Durchgang am Fuchsbau deutlich. Die eigene Leistung für das Wohl des Teams über 90 Minuten einzubringen, muss dabei der Anspruch von Jedem sein, der den blau-weißen Kreis auf der Brust trägt. Die Schützlinge von Trainer Dierk Kupfer haben sich, gemeinsam und durch Einsatzbereitschaft aus allen Mannschaftsteilen, trotz der Rückschläge zum Rückrundenstart, in den vergangenen Wochen Haltung erarbeitet und ein Momentum erspielt. Dies jetzt durch Unachtsamkeiten und Leichtsinnigkeit wegzuwerfen, wäre fatal und entspricht nicht dem Charakter dieser Mannschaft. In dem Sinne gilt es bei den kommenden Aufgaben über die volle Spieldauer komplett präsent zu sein und füreinander durchs Feuer zu gehen. Wohin der blau-weiße Komet dann fliegt, bleibt abzuwarten – vorzuwerfen hat sich dann aber in jedem Fall keiner irgendetwas. Also Männer, packen wir es an! JK

Nordsachsenliga „Elf der Woche“