Wermsdorf findet gegen destruktives Zschortau keine Lösung – Torloses Remis zum Sonntag

SG Zschortau – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 0:0

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Am Sonntag gastierten die Hubertusburger in Zschortau. Gegen robust bis ruppig auftretende Platzbesitzer taten sich die Wermsdorfer über 90 Minuten schwer, sich wirklich herausgespielte Torchancen zu erarbeiten, und ließen beim 0:0 erstmals in dieser Saison Punkte liegen. Doch der Reihe nach. Trainer Denny Beckedahl musste einige kurzfristige Ausfälle verkraften, konnte aber, was seine Startelf anging, aus dem Vollen schöpfen. Dass es gegen den Meister von vor zwei Jahren kein Zuckerschlecken werden würde, darauf hatte sich Blau-Weiß eingestellt. Drei Gelbe Karten in der ersten halben Stunde belegen aber noch nicht einmal aussagekräftig genug, wie beinhart die Heimelf zur Sache ging. Die FSV-Offensive konnte kaum ins Dribbling gehen, ohne halb aus den Latschen geschossen zu werden, aber auch die Defensive bekam ihre blauen Flecken ab. So wurden unter anderem die Füße von Dustin Auerbach und Tim Kuhl einer Behandlung der besonderen Art unterzogen. Jonas Schley entging zwar dieser Schmerztherapie, bekam dafür aber eine ungewollte Rückenmassage und musste in der Folge mächtig auf die Zähne beißen. Vom Gegner wurde er dabei vollkommen satirefrei darauf hingewiesen, dass es sich ja nicht um „Mädchenfußball“ handele bzw. man hier nun mal in der „Nordsachsenliga“ spiele. Was diese Labels verheißen sollen, bleibt fraglich – sei es drum. Zschortau erreichte sein Ziel des Tages damit in jedem Fall und verhinderte, dass Fußball gespielt wurde. Die Collmkicker wiederum, die sich am Wochenende treffen, um den Ball und nicht die gegnerischen Füße zu treten, fanden keine Antwort und verloren sich in halbgaren Abschlüssen aus dem Zufall heraus. Viel zu hektisch und viel zu oft lang und weit verpasste man es, die Platzbesitzer vor ernsthafte Probleme zu stellen. So war der optische Feldvorteil zwar offensichtlich, Ertrag sprang aber keiner heraus. Aui verzog per Direktabnahme und aus dem 1:1 heraus, Louis Hoffmann verpasste eine Hereingabe knapp. Auf der anderen Seite tauchte Zschortau nach einem Stellungsfehler in Wermsdorfs Hintermannschaft einmal gefährlich im Sechzehner auf, doch der Abschluss ging über den Querbalken. Die Beckebande resetete sich in der Kabine und schwor sich auf Durchgang zwei der mageren Fußballkost ein. Doch anstatt nun ihre technischen Vorteile auszuspielen, machten die Gäste weiter, wo sie aufgehört hatten. Der FSV vernachlässigte den ruhigen Aufbau durchs Zentrum und suchte stattdessen weiter vornehmlich die weiten Schläge. Gelegentliche Einzelaktionen wurden vom Gastgeber bereinigt. Abermals Aui im direkten Duell mit dem Schlussmann und schließlich der eingewechselte Florian Grieser nach einer punktgenauen Flanke von Lukas Schulz hatten den goldenen Treffer trotzdem in der Warteschlange – doch die wurde an diesem Tag einfach nicht abgespielt, und so blieb es bei der torlosen Punkteteilung. Wenngleich es hinten heraus fast nichts gewesen wäre und sich so manches Sprichwort schon bestätigt sah: In Strafraumnähe bekam Zschortau einen arg zweifelhaften Freistoß vom ansonsten grandios agierenden Schiedsrichter zugesprochen, und der ruhende Ball klatschte dann tatsächlich an den Außenpfosten. Robyn Staude im Tor wäre vergeblich geflogen und Wermsdorf hätte ganz schön dumm aus der Wäsche geschaut. So blieb es aber dabei, dass kein Treffer fiel und man sich an diesem Sonntag die Punkte teilte. Für die Hubertusburger ist das dem Spielverlauf nach schlichtweg zu wenig. Die Beckebande muss in den kommenden Auftritten Lösungen gegen destruktive Gegner finden. Dass sich die Collmkicker dabei auch in Zschortau trotz einiger Hindernisse wieder als Einheit und mannschaftlich geschlossen präsentierten, erleichtert die Arbeit dafür sicherlich. So gilt es, aus dieser Partie das Positive mitzunehmen, die Baustellen weiter anzugehen und der Marschroute des stetigen Blicks von Woche zu Woche zu folgen. Für den Moment ist es entscheidend, dass sich die angeschlagenen Spieler erholen und ihre Schwellungen, Prellungen und Schürfwunden auskurieren. Dann trifft man sich am Samstag am Fuße der Hubertusburg wieder, um gemeinsam Fußball zu spielen. Als Gegner kommt der Tabellenführer und Landesklasse-Absteiger Krostitz an die Sachsendorfer Straße, der qua eigenem Anspruch wohl ebenfalls eher auf eine erbauliche Herangehensweise denn auf reine Zerstörung ausgerichtet sein wird. Schauen wir mal, was wird.