Derbysieger! Wermsdorf beendet Durststrecke und triumphiert an der Sachsendorfer Straße
FSV Blau-Weiß Wermsdorf – FSV Wacker Dahlen 4:1 (1:1)
Gleich zum zweiten Spieltag stand für die Blau-Weißen ein echter Leckerbissen auf dem Programm. An der heimischen Sachsendorfer Straße lud man die Sportfreunde aus Dahlen zum Derby. Seit zwei Jahren gab es hier für die Wermsdorfer keinen Sieg mehr zu bejubeln, und entsprechend drückte der Schuh im Vorfeld schon gewaltig. Trainer Denny Beckedahl schnürte den schließlich mit einer feurigen Ansprache nochmal komplett zu, und so gingen die Gastgeber mit vollem Fokus ins Geschehen. Der voll besetzte Kader bot einige Optionen und stärkte das Selbstvertrauen zusätzlich.

So kommen die Hubertusburger geschlossen raus zu diesem Derby, warten auf der Wiese erstmal noch ein paar Minuten im Wind, bis ein gegnerischer Nachzügler seinen Weg ins weite Rund findet, und dann ist es schließlich angerichtet. Von draußen angetrieben spielt der FSV in den ersten 20 Minuten voll und ganz nach Plan und setzt um, was man sich gemeinsam seit Wochen konsequent erarbeitet hat. Hinten entschlossen, vorne griffig und im Kollektiv hellwach, hüpft den Wackeren ein blau-weißer Angriff nach dem nächsten in den Sack, bis es schließlich einschlägt. Fünf Zeigerumdrehungen sind durch, da dreht Dustin Auerbach, über den in der Anfangsphase jeder Ball geht, im Zentrum zur linken Seite auf. Sein Steckball geht genau in die Schnittstelle der gegnerischen Verteidigung und schickt Louis Hoffmann auf die Reise. Der fährt den Teleskopstab der Malerbürste aus, verarbeitet den Kleister im Strafraum meisterlich und tapeziert das Spielgerät in die Maschentapete. Zum Jubel-Pinselstrich versammelt sich der ganze FSV-Farbeimer, und weiter geht die wilde Fahrt.

Aui zwingt Dahlens Schlussmann aus der Nahdistanz zu einer Glanzparade, scheitert kurz darauf aus spitzem Winkel, ehe Tim Kuhl nach Sololauf ein Stockfehler im Fünfer unterläuft und er dadurch nicht zum Abschluss kommt. So versemmelt Wermsdorf den Führungsausbau und bekommt die ganz kalte Dusche. In der 20. Spielminute ist Dahlen das erste Mal vorm Tor der Gastgeber unterwegs, und als Justus Keller einen Eckball anstatt mit dem Kopf zu klären per Schulter vor die Füße des Gegners legt, steht es aus dem Nichts 1:1. Kurz darauf sorgt ein weiterer Eckball der Heidestädter beinahe für den kompletten Turnaround, doch Wermsdorf ist im Glück und der Kopfball geht knapp am Pfosten vorbei. Wacker ist nun geordneter und bekommt den Laden hinten in den Griff, während den Hubertusburgern der Drive abhandenkommt. Es geht nun vornehmlich zwischen den Boxen hin und her.

Die Collmkicker suchen sich, die Gäste sind gut bedient mit dem Spielstand, und so geht es mit Unentschieden in die Kabinen. Die Beckebande wird von ihrem Trainer nochmal zurechtgestutzt und geht frisch geschärft zurück ins Geschehen. Vom Wiederbeginn weg läuft der restliche Derbysamstag als Einbahnstraßenveranstaltung ab.

Die Platzbesitzer klären ihre Probleme bei zweiten Bällen, bespielen die Räume konsequent und machen die Sache nach 53 Spielminuten endgültig rund. An derselben Stelle, wo zum Ende der vergangenen Saison in der Nachspielzeit Dahlens 3:2 seinen Ursprung nahm, sind es nun die Hubertusburger, die mit einem Einwurf zum Erfolg kommen. Flügelspieler Tom Zielinski verlängert mit einem Kontakt auf Tim Höhnel, der das Kunstleder wiederum weitermijauzt und per Kopf Aui findet. Der FSV-Stürmer bleibt nun kompromisslos und bastelt die Murmel ohne große Umschweife ein. Für die Beckebande ist das Selbstvertrauen damit wiederhergerichtet, und die folgenden Minuten werden sehenswert ausgespielt. Dahlen kommt nicht zum Atmen und wehrt sich kaum mehr.

Auf bockstarke Vorlage vom eingewechselten Ruven Frase, der an der Mittellinie aufzieht, legt sich Zille den Ball mit einem Kontakt mustergültig zurecht und markiert das 3:1.

Maler Hoffmann durchbricht die wackere Fassade in der 84. Minute und legt uneigennützig nochmal quer für Kuhli, der einschiebt und in der Jubeltraube endgültig sein blau-weißes Comeback feiert. Kurz darauf ist Schluss, und Wermsdorf darf sich wieder Derbysieger nennen. Die Gegner räumen die Berechtigung dessen umgehend ein und machen ein faires Spiel somit rund.

Luppa-Süd feiert den Sieg im Anschluss als Etappenziel, das er ist. Der Saisonauftakt ist geglückt und einiges Licht am Fuße der Hubertusburg vorhanden. Doch die altbekannten Baustellen hätten mit einem etwas aufmüpfigeren Gegner oder weniger Punch in den entscheidenden Momenten auch an diesem Tag wieder der Genickbrecher sein können.

So gilt es für die Beckebande, den Derbysieg als Ansporn zur weiteren Leistungssteigerung mitzunehmen, die Freude und den Teamgeist, der seine Bestätigung in den vollumfänglichen Jubeltrauben findet, hochzuhalten und gemeinsam die kommenden Wochen von Spiel zu Spiel am Maximum zu schrauben. Schauen wir mal, was wird.
