Erfolgreicher Pflichtspielauftakt für die Beckebande/Erstrundensieg beim Pokalduell in Spröda

SV Spröda – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 0:3 (0:1)

FuPa Statistik

Während nahezu alle Kreisoberligisten am vergangenen Wochenende die Beine noch einmal hochlegen konnten oder sich nur in Testspielen betätigten, stand für die Hubertusburger bereits der scharfe Start in die Spielzeit 2025/2026 an. Die Losfee im Bärenpokal hatte den FSV zum unüblichen Erstrunden-Aufgalopp nach Spröda gebeten. So schipperte der blau-weiße Kahn am Sonntag in Erwartung eines heißen Tanzes zum unbequemen Kreisligisten und war sich der Fallhöhe dieser Aufgabe durchaus bewusst. Hinter dem Wermsdorfer Reisetross lagen harte Wochen der Sommervorbereitung, die neben viel Spielpraxis auch einige Baustellen offenbarten. Doch der Reihe nach.

Mit Denny Beckedahl übernahm vor wenigen Wochen ein Aushängeschild des Vereins die hauptamtlichen Geschicke der Nordsachsenliga-Truppe, unterstützt von Marius Lüderßen als Co, der sich allerdings in Personalunion gleichwohl für die Geschicke der Herren-Spielgemeinschaft mit Luppa verantwortlich zeichnet. Neben der administrativen Seite gab es auch auf ausführender Ebene erfreuliche Neuigkeiten. Mit dem Vereinswechsel von Tim Kuhl kehrte zunächst ein schmerzlich vermisster Mittelfeldmotor zurück in die blau-weiße Familie, ehe wenig später mit dem Comeback des langzeitverletzten Pascal Ziegler auch noch ein Vollblutstürmer seine Farben wieder bereicherte. Die Stimmung am Fuße der Hubertusburg war gut, der Trainingseinsatz vorhanden und die Vorfreude auf die Saison groß. Daran ändern auch teils fragwürdige Testspielergebnisse nichts, wenngleich dadurch bedingt eben auch das ein oder andere Fragezeichen im Mannschaftsbus mit nach Spröda reiste. Und damit zurück ins Hier und Jetzt.

Die „Beckebande“ war zum Auftakt breit aufgestellt, und so gab es für die Trainer einige Optionen. Mit Oscar Kupfer und Justus Keller fanden sich neben Lukas Schulz gleich zwei gelernte Offensivkräfte in der neu formierten Dreierkette wieder. Diese wurde auf den Flügeln flankiert von Louis „Maler“ Hoffmann und Florian „Rüttelplatte“ Grieser. Im Zentrum sollten Neuzugang Tim Kuhl neben Namensvetter Tim Höhnel und Johannes Keller die Fäden ziehen. In vorderster Reihe standen mit Dustin Auerbach und Tom Zielinski zwei variable Angreifer bereit. Die Bank war unter anderem mit den erfahrenen Pascal Weidner und Robby Staude prominent besetzt.

Wermsdorf war sich des potenziellen Stolpersteins gewahr und übernahm vom Anpfiff weg das Heft des Handelns. Von hinten heraus wurde der Ballvortrag organisiert. Dafür bekamen die Collmkicker jede Menge Beinfreiheit und wurden nicht angelaufen. Die Gastgeber wollten erst einmal den Bus parken – ein Unterfangen, das beinahe recht früh scheiterte, wäre da nicht die blau-weiße Ladehemmung vorm gegnerischen Gehäuse gewesen. Die erste Viertelstunde ging es nur in eine Richtung, doch es zeichnete sich bereits ab, dass die Gäste heute ein Problem mit ihrer Entscheidungsfindung hatten. Zu häufig wurde der Ball totgestoppt oder auf langen Hafer gesetzt.

Zur 20-Minuten-Marke musste Becke verletzungsbedingt wechseln und änderte mit der Hereinnahme von Jann Lingel für Tom Zielinski die Struktur des eigenen Aufbaus. Keine Minute brauchte es, ehe dieser Wechsel direkt griff – auch wenn keiner der umgestellten Spieler unmittelbar beteiligt war. Über links kam der Ball in die Box, wo Aui gedankenschnell schaltete und per Hacke in den Lauf des aufgerückten Hanni legte. Der verarbeitete das Kunstleder zielstrebig und schloss erfolgreich zur Gästeführung ab. Die war verdient und gab Ruhe.

Aus der Ruhe machten die Hubertusburger allerdings alsbald Schlafmützigkeit und schalteten ein paar Gänge runter. Hinten stand man zwar weiter mehr oder weniger sicher, doch nach vorne wurde der Auftritt zäh – ein Umstand, den die Trainer in der Pause zu Recht ankreideten und den die FSV-Elf im zweiten Durchgang sichtlich bemüht war zu ändern. Doch so richtig ins Laufen wollte der blau-weiße Motor nicht mehr kommen.

Nach knapp einer Stunde markierte Louis Hoffmann per Schlenzer ins rechte kleine Netz das 0:2, ehe der eingewechselte Robby Staude in der 82. Spielminute nach dem schönsten Spielzug des Tages mit links für die Entscheidung sorgte. Flori war nach Doppelpass über rechts durchgebrochen, legte mustergültig von der Grundlinie quer, und Robby bewies aus dem Rückraum Torriecher und Technik mit einer sehenswerten Direktabnahme.

Auch wenn die Blau-Weißen durchaus noch das ein oder andere Tor mehr hätten erzielen können, blieb vom zweiten Durchgang sonst nicht wirklich viel Erwähnenswertes übrig. Ein Umstand, zu dem sicher auch die harte Gangart der Gegner ihren Beitrag geleistet hat – doch darf es nicht der Wermsdorfer Anspruch sein, sich in der Beschwerde hierüber zu verlieren.

So gelingt am Ende also der erfolgreiche Saisonauftakt, und man bucht die zweite Pokalrunde in Spröda souverän, aber ohne jeglichen Glanz. Offensiv wie defensiv gab es Licht und Schatten, an denen in den kommenden Wochen weiter gemeinsam gearbeitet werden kann. Am Sonntag geht es an die Mühle nach Zwochau, wo mit dem Aufsteiger eine harte Nuss zu knacken sein wird. Mit positiver Energie, breiter Brust und geschlossen als Team gehen wir es an – schauen wir mal, was wird. Die Saison 25/26 kann kommen.