1. Testspiel Männer
SV Tresenwald Machern – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 2:3 (1:1)

Zille schnürt den Dreierpack – Routinier Andy und seine Abwehrküken bestehen den Einstandstest in Machern
Nach einer Trainingseinheit zurück auf dem geliebten Hartplatz am vergangenen Donnerstag, ging es für die Blau-Weißen am Samstag direkt wieder scharf. Auf dem Macherner Hockey-Kunstteppich ging es gegen den ansässigen Fußballverein SV Tresenwald/Machern, der seinerseits ebenfalls in der Kreisoberliga unterwegs ist und somit gleich mal eine ordentliche Gradmessung bedeuten sollte. Da die Krankheitswelle und Winterurlaubssaison auch an der Sachsendorfer Straße nicht spurlos vorbeizieht, mussten die Trainer des Tages Denny Beckedahl und Marius Lüderßen etwas kreativ werden. Routinier Andy Freitag hütete für die etatmäßigen FSV-Keeper das Tor und war dabei gleichwohl Rückhalt für eine taufrische Wermsdorfer Abwehrreihe. Matti Lehmann auf Libero noch mit der meisten Erfahrung unterwegs, während die Winterneuzugänge Nick Grieser und Jann Lingel als Außenverteidiger ins nasse Wasser geworfen wurden. Mit Lukas Schulz auf Sechs und Pascal Weidner im Doppelsturm fanden sich zwei weitere nicht ganz alltägliche Umbaumaßnahmen und dann war die blau-weiße Elf auch schon zusammengebastelt. Als Wechsler behielt man sich mit Mamadou Dialo einen weiteren Neuzugang in der Hinterhand und in Form von Hans-Georg Kinder eine absolute Geheimwaffe parat.
Die war zunächst aber mal sowas von gar nicht notwendig, da direkt der erste Angriff der Gäste griff. Ein weiter Ball von Matti kann auf dem rutschigen Geläuf nicht verteidigt werden und Tom Zielinski ist in der ersten Zeigerumdrehung schon voll auf Betriebstemperatur, geht entschlossen durch und schlenzt unaufgeregt ein. Besser kann man wohl nicht aus einer Winterpause zurückkommen. Das gibt der jungen FSV-Truppe gleich Ruhe und Zuversicht. Die folgenden Minuten entsteht ein Abtasten, indem Blau-Weiß den zurückhaltenden Matchplan gut umsetzt und auf Pressingmomente lauert. Zwar gibt es im Rückwärtsgang noch die zwangsläufigen Abstimmungsprobleme, doch im Kollektiv löst man diese und hat nach vorne weiteren vielversprechenden Möglichkeiten. Einen feinen Schlenzer von Luki pariert der Schlussmann der Platzbesitzer mustergültig. Auf der anderen Seite lässt man sich nach 22 Spielminuten viel zu leicht auskontern. Nach einem hohen Ballverlust kommt keiner der absichernden Wermsdorfer in den Zweikampf und es klingelt zum 1:1. Kurz darauf kommt es abermals nach Ballverlust fast noch dicker, doch Matti grätscht den Ball von der Linie. Die Hubertusburger verzetteln sich in der anschließenden Phase bis zur Pause in Eins-zu-Eins-Aktionen und verlagern die Seiten im Spielaufbau zu behäbig, halten die Reihen hinten aber weitestgehend geschlossen. Eine Eckballvariante der Keller-Brüder sorgt für Gefahr und Pascal Weidner sowie Sturmpartner Tim Höhnel prüfen den gegnerischen Torhüter, dann geht’s erstmal ins Warme. Mit der Hereinnahme von Mamadou „Dudu“ Dialo und Umstellung von Weidi auf die rechte Bahn verändert sich die FSV-Spielanlage im zweiten Durchgang. Tresenwald/Machern will weiter über den Keeper aufbauen, hat mit der variablen und agilen Hubertusburger Vorderreihe nun aber zusehends Probleme. Nach einem der zahlreichen zentralen Balleroberungen schalten die Collmkicker nach 67 Zeigerumdrehungen effektiv um und Zille kann über links in die Box eindribbeln, bleibt im Abschluss abermals cool und stellt wieder auf Führung. Was folgt ist abermals eine Phase, in welcher die Gäste nach Kontrolle suchen und statt einfacher Lösungen oft auf der Suche nach dem i-Tüpfelchen Stockfehler produzieren. Andy muss nach einem Freistoß etwas unorthodox mit dem Fuß hin, um seinen Kasten zu sichern, bekommt ansonsten aber weiter nicht allzu viel zu tun. So trudelt die Veranstaltungen im Stile eines Auftakttestspiels zum Ende hin mehr oder weniger aus. Hansi sorgt offensiv in den Schlussminuten für den gewissen X-Faktor und tatsächlich setzen die Beckedahl-Schützlinge hinten raus nochmal eine Duftmarke. Über Links geht es nach Balleroberung von Jann direkt über mehrere Stationen mal wieder in den Lauf von Zille, der in der Box mustergültig abkappt und dabei ebenfalls mustergültig gestempelt wird. Dem fälligen Strafstoß nimmt sich die Nummer 10 selbst, lässt sich vom Psychospielchen des Schlussmanns nicht irritieren und stellt auf dreimal Zielinski zu einmal Machern. Dabei bleibt es aber nicht, weil Wermsdorf die Partie mit dem Elfmeter für beendet erklärt und beim Anstoß vergisst das Ganze noch sauber runterzuspielen. Keiner verteidigt und so findet der Flügelspieler der Gastgeber noch unbedrängt den Weg zum Traumtor, schweißt die Murmel vom linken Strafraumeck unhaltbar in den kurzen Dreiangel. So darf man in Blau-Weiß wenigstens nochmal das Gefühl eines späten Gegentores verbunden mit Ergebnisdruck üben. Das Spiel bringen sie nun aber seriös über die Ziellinie und so wird der verdiente Testspielerfolg eingefahren. In Ansätzen spielfreudig, im Gesamteindruck aber noch mit Baustellen in allen Bereichen setzen die Hubertusburger damit die Agenda für die kommenden Wochen ehe es am Wahlsonntag in Krostitz wieder um Nordsachsenligapunkte geht. Nächste Woche stehen zwei Tests auf dem Programm, bei denen die Trainer hoffentlich wieder auf eine breitere Personaldecke zugreifen können und ihre Jungs dann direkt die Erkenntnisse aus dem Auftakt in 2025 umsetzen. JK