4. Testspiel

FSV Blau-Weiß Wermsdorf – SV Liebertwolkwitz 1:4 (1:0)

FuPa Statistik und Galerie

Gleich geht es los – Schiri Heiko Scheer wartet am Mittelkreis

Der mit Spannung erwartete letzte Test vorm Pflichtspielstart in die Runde 24/25 stand für die Blau-Weißen am Freitagabend auf dem Programm. An der Sachsendorfer Straße gastierte mit Liebertwolkwitz nochmal ein echter Brocken. Der SV kam in der Vorsaison auf Platz 5 der Landesklasse Nord ein und gilt als spielstarke Truppe. Die Mannen von Trainer Sven Juretschke mussten ihrerseits den in der Vorbereitung obligatorischen ein oder anderen Ausfall aufgrund diverser Gründe abfedern und konnten sich dabei abermals über die fluide Grenze zwischen Erster und Zweiter freuen, die einen erweiterten Pool an Personal bedingt und so für Alternativen sorgte. Ein wahrlich hausgemachtes Problem, der allerdings äußerst erfreulichen Sorte, konnte auf diese Weise jedoch nicht gelöst werden. Am donnerstäglichen Vorabend lud Denny Beckedahl, zurückgetretener Freistoßspezialist und Libero-Legende, welcher mittlerweile in den Trainerstab der Hubertusburger aufgerückt ist, gemeinsam mit seiner (noch) Verlobten Linda zum Polterabend nach Salbitz. Eine üppige Auswahl an langjährigen blau-weißen Wegbegleitern und solchen, die es noch werden könnten, machte sich also auf gen 04769 und lieferte dann auch eine ansehnliche Leistung auf dem staubigen Geläuf ab. Sowohl an der Bar als auch auf dem spartanischen Dancefloor gingen einige Akteure nahe an die Leistungsgrenze (und zum Teil mutmaßlich auch darüber hinaus) und zelebrierten unseren lieben Becke und sein Hochzeitsglück ausgelassen . Ein Abend, der einige Spieler am Freitag noch zeichnete. So kann man sicherlich von einer beachtlichen Doppelbelastung sprechen, die aus trainingstechnischer Sicht allerdings angezweifelt werden darf.

Damit hinein ins von Heiko Scheer geleitete Geschehen, dass früh einen klaren Spielfilm einnimmt. Wermsdorf gibt sich selbstbewusst, tief und lauernd, während der Favorit von Beginn weg die Initiative und den Ballvortrag hält. Die von Torwart Max Wiedner organisierte blau-weiße Abwehr gab sich dabei hellwach und gut organisiert. Auch davor zeigten sich die Platzbesitzer direkt griffig. Davon offenbar nicht unbeeindruckt murmeln die Gäste nach vier Zeigerumdrehungen direkt mal einen Fehlpass in die Beine von Stürmer Ruven Frase, der den Schlussmann des SV umkurvt und per Foul am Einschuss gehindert wird. Den fälligen Strafstoß setzt Demba Mbye souverän in die Maschen. Die Collmkicker verbuchen so das frühe 1:0 gegen den Landesklassisten. Das gibt Ruhe und die Gelegenheit, weiter tief zu lauern und bei sich bietenden Räumen zuzuschnappen. So gelingt es wenig später auch fast, als Tim Höhnel einen Steckball durch die Beine zum startenden Justus Keller passieren lässt. Ein vermeintliches Abseits verhindert aber Weiteres. Ebenfalls in der Anfangsviertelstunde bringt eine erneut erfolgreiche Pressingsituation auch nochmal Ruby auf den Plan, der im Abschluss aber verzieht. Mit zunehmender Spieldauer und steigender Intensität verlieren die Hubertusburger dann den Zugriff in der Offensive und werden immer weiter zurückgedrängt. So kommt bei wenig Entlastung einiges an Laufarbeit auf die Juretschke-Schützlinge zu. Max Wiedner wird in dieser Phase zum absolut heißen Eisen in der blau-weißen Talentschmiede.

Der junge Schlussmann hält mehrmals bockstark und ist zu jeder Zeit mittendrin im Geschehen. So verteidigen die FSV’ler sich bis zum Pausenpfiff als Einheit geschickt und gehen tatsächlich mit einer Führung in die Kabinen. Mit einem ähnlichen Bild geht es zurück auf die Wiese. Bis zur Stundengrenze hat Trainer Juretschke im Zusammenspiel mit Co Denny Beckedahl dann alle drei zur Verfügung stehenden Wechseloptionen ziehen müssen und das macht sich im Spiel bemerkbar. Der Wille weiter bei allen erkennbar, aber es kommt zu mehreren Brüchen im Wermsdorfer Spielverhalten. Liebertwolkwitz zeigt seine Klasse und nutzt Abstimmungsfehler der FSV-Hintermannschaft eiskalt aus. Max Wiedner hält bis zum Schlusspfiff weiter, was zu halten ist, muss aber 4 Gegentore schlucken. Auf der anderen Seite keine Entlastung mehr für die kräftemäßig unterlegenen Hubertusburger, denen wie schon in der Vorwoche gegen Wurzen nun die Grenzen aufgezeigt werden. Die einzelnen Mannschaftsteile greifen nicht mehr ineinander. Das muss aufgearbeitet und bis zum Saisonstart in der Kreisoberliga nachjustiert werden. Die mannschaftliche Geschlossenheit und die Einsatzbereitschaft auf allen Positionen stimmen aber bis zum Schlusspfiff und demnach braucht nach dem Abpfiff beim Endstand von 1:4 niemand zu hart mit sich ins Gericht zu gehen.

So bleibt vom abschließenden Test die Erkenntnis, dass die Wermsdorfer phasenweise in etwa dort sind, wo sie hinwollen. Es bestehen allerdings noch in nahezu allen Belangen des Fußballspielens über 90 Minuten Baustellen, die es gemeinsam anzugehen und abzustellen gilt. Die Grundlage Teamgeist ist vorhanden und muss die nächsten Wochen an der Sachsendorfer Straße bestimmen. Schauen wir mal, was wird. JK