Wermsdorf auch ohne Flutlichtspiel im Freudentaumel – FSV trotzt im Obstland Verletzungsflut – Kantersieg als überzeugende Teamleistung
SV Mügeln/Ablaß – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 0:5 (0:2)
Zwar stand für die Blau-Weißen in diesem Jahr als Vorprogramm zum Männertag kein Flutlichtspiel in Torgau auf dem Plan, das Nachholderby in Mügeln allerdings ein überaus geeigneter Ersatz. 177 Zuschauer waren gekommen, um zu sehen, wie die Hubertusburger im Titelkampf mit Wacker Dahlen auf dem heißen Pflaster bestehen würden. Wer es mit den Wermsdorfern hielt, sollte nicht enttäuscht werden. Der FSV von Beginn weg dominant und hellwach. Sebastian Körner nach nur drei Minuten über den linken Flügel resilient und zielstrebig Richtung Grundlinie, die Hereingabe drückt Demba Mbye über die Linie – 0:1. Was in der Folge für die Gäste weiter sehr gefällig daherkommt, ändert sich mit einem Schockmoment in Minute 27. Haupe Körner fasst sich an den Oberschenkel und muss mit muskulären Problemen vom Feld, der Bruch im Wermsdorfer Spiel.

Die Ordnung und der Zugriff gehen abhanden, Mügeln wird der Eintritt zum Geschehen erleichtert. Nach fahrigem Ballverlust ist die Tür für Ben Dechert sperrangelweit offen, doch der Stürmer der Platzbesitzer verzieht. Mit Florian Grieser muss zu allem Überfluss ein zweiter blau-weißer Offensivmann noch im ersten Durchgang vom Feld.

Die Hubertusburger entledigen sich des Ballasts mit dem Pausenpfiff. Eine Ecke von Patrick Kupfer wird vom Mügelner Abwehrspieler ins eigene Netz verlängert und lässt die Kupferlinge mit breiter Brust den Seitenwechsel antreten. Durchgang zwei wird zum Schaulaufen der Gäste. Die haben nach dem Wiederbeginn ihre Ordnung zurückgefunden und die Sendungsempfänger zwischen den Ohren auf kräftigen Empfang gestellt. So setzt sich Timo Radeck nach 65 Zeigerumdrehungen im linken Strafraumeck entschlossen gegen seinen Verteidiger durch und sucht in der Mitte den freien Mitspieler. Der hebt in Form von Dembappe aber statt des Abschlusses aus wenigen Metern zentraler Position nur den Fuß und lässt den Ball durch. Das Kunstleder kurz verwaist in der gefährlichen Zone, will von einem SVMA-Abwehrmann geklärt werden und landet dabei abermals im eigenen Netz.

Zwar kommt die Heimelf in der Folge nochmal durch eine Wermsdorfer Unaufmerksamkeit zu einem Pfostentreffer aus dem Nichts, der Rest der Partie wird aber blau-weiße Dominanz.

Gut und gerne hätte die Angriffsreihe um Hoffmann, Böttger und Co. noch einige Treffer nachlegen können, doch mangelnde Effizienz oder das wahrlich holprige Mügelner Geläuf verhindern zunächst Zählbares.

Es dauert bis zur 82. Spielminute, da veredelt Demba den schönsten Spielzug des Tages und netzt nach feiner Übersicht von Louis zum 0:4 ein. In der Schlussminute macht Tim Kuhl dann die ganze Hand voll. Nachdem Überraschungsgast Tim Böhm als Linksverteidiger den Ball erobert und seinen Namensvetter auf die Reise schickt, belohnt sich der FSV-Sechser für eine überzeugende Leistung und beendet den erfolgreichen blau-weißen Derbyauftritt.

Die Wermsdorfer kommen also mit drei Punkten, einem weiteren Zu-Null-Spiel und einer ordentlichen Schippe an Toren aus dem Obstland zurück. Mit der Verletzung von Patrick Kupfer im zweiten Durchgang gesellt sich allerdings noch ein dritter Mann auf die Ausfallliste des Spiels, was im blau-weißen Lager einige Sorgen bereitet. JK
