2. Testspiel Männer – Auswärtssieg in Riesa!

BSG Stahl Riesa II – FSV Blau-Weiß Wermsdorf 2:3 (0:0) Spielstatistik

Zum zweiten Testspiel der noch jungen Wermsdorfer Vorbereitung gastierten die Blau-Weißen am Sonntag in Riesa. Die Zweitvertretung vom Traditionsverein Stahl als echter Härtetest, Tabellenführer in der Nachbarkreisoberliga Meißen und somit durchaus Favorit der Partie. Entsprechend klar der blau-weiße Matchplan, aus einer kompakten Defensive um Libero Denny Beckedahl energisch anlaufen und diesmal die Torchancen konsequent nutzen.

Während der Abwehrpart im ersten Durchgang durchaus souverän erledigt wurde, zielte die Offensivabteilung wieder zu genau. Riesa mit viel Ballbesitz tief in der eigenen Hälfte, ab der Mittellinie Wermsdorf griffig und mit den besseren Chancen. Doch eine Reihe an guten Möglichkeiten wird in bekannter Manier erstmal liegen gelassen, man muss sich in Blau-Weiß wie gewohnt zunächst erst warmschießen bei windig-kühlen Temperaturen. Die Gastgeber kommen kurz vorm Pausentee gefährlicher auf, können ihrerseits kurz nacheinander zwei gute Möglichkeiten verbuchen, nachdem die Hubertusburger jeweils über die Außen überspielt werden, doch auch hier findet das Spielgerät nicht sein Ziel. So geht es leistungsgerecht mit 0:0 in die Kabinen.

Im zweiten Spielabschnitt nimmt der interessante Testkick weiter Fahrt auf, wird rassiger und umkämpft. Riesa versucht über das Zentrum aus dem Ballgeschiebe um den eigenen Strafraum Feldvorteile zu generieren, Wermsdorf sucht nach einigen Pausenwechseln noch die Ordnung. Es ist die schwächste Phase der Gäste und folgerichtig setzt es das Gegentor, als nach 63 Minuten Rene Großmann von einem Aufbaufehler profitieren kann.

Der FSV mit Wut im Bauch, will sich hier gegen die über die volle Spieldauer als privilegierte Großstädter mit offenkundigem Gefühl etwas Besseres zu sein auftretende Heimelf, nicht die Blöße geben. Flori Böttger hat die Antwort parat, schiebt nach Pascal Weidners Hereingabe am langen Pfosten ein und zeigt, dass die „Dorftrottel“ ein bisschen schneller rennen können als die feinen Herren mit teilweise nachprüfbarer, anderweitig nur aus Erzählungen des Umfeldes erfahrener Landesligaexpertise.

Es ging nun munter daher, einige Arbeit für den Schiedsrichter, der sich als selten unparteiisch entpuppte, aber das soll ihm verziehen werden, begrüßten ihn doch nur die Platzbesitzer in den Wermsdorfern suspekter Manier mit freundlichem „Sport Frei“-Gruß beim obligatorischen Einlaufen. 71 Zeigerumdrehungen mittlerweile getan, Riesa legt nach. Diesmal Rene Müller, der im Vorfeld mehrfach lautstark etwaige Erfahrungen im Rotlichtmilieu offenlegte, mit dem erneuten Führungstreffer nach einer Reihe an blau-weißen Stellungsfehlern. Doch die Kupferlinge abermals nicht um eine Reaktion verlegen. Jakob Jülich marschiert nur wenige Augenblicke später entschlossen über das halbe Spielfeld, lässt die gehobenere Schicht ziemlich gewöhnlich aussehen und findet den mitgelaufenen Robby Staude, der die Uhren wieder auf null stellt.

Die FSV’ler wollten nun mehr und hatten noch einige Pfeile im Köcher. Einer davon Joker Jerry Baumann, der nach 84 Minuten frei durchbrechen kann, den Abschluss nur um wenige Zentimeter am gegnerischen Gehäuse vorbeisetzt. Mit ablaufender Spieldauer Pascal Weidner nochmal auf die Reise geschickt, stößt energisch in den Strafraum durch und kann nur noch per Foul gestoppt werden, was seinerseits Meik „Mettus“ Eckert auf den Plan ruft. 14 Sekunden vor Schluss die Nummer 17 also mit der Chance vom Punkt den Testspielsieg klar zu machen, kurzer Anlauf, Keeper verladen, abgeklärt rechts unten eingeschoben und dann ist es das gewesen.

Ecki kam, sah, traf, …
… und ging wieder. Bescheiden wie immer.

Wermsdorf fährt einen unter dem Strich verdienten Erfolg in einer aufschlussreichen Begegnung ein, zeigt dabei Moral und Entschlossenheit, bringt also die eigene DNA schon wieder recht ansehnlich auf das Geläuf. Es gilt nun, die Trainingsintensität hochzuhalten, um die Konzentration über die vollen 90 Minuten bestehen lassen zu können und selbstredend weiter am gefährlichen Abschluss insbesondere in Eins-gegen-Eins-Situationen zu arbeiten. Es ist noch einiges an Luft nach oben an der Sachsendorfer Straße, zwei Siege aus zwei Spielen gegen ernstzunehmende Gegner zeigen, dass der Weg ein guter ist und schaffen Selbstvertrauen und Ansporn. Äußerst erfreulich obendrein, dass sowohl Außenverteidiger Dominik Weidner als auch Sechser Patrick Kupfer ihr Comeback nach Verletzungsausfall geben konnten und ihre Farben damit weiter stärken werden.

Kader Blau-Weiß:
Schönitz (Robyn Staude), D. Weidner (Sommer), Beckedahl, Robby Staude, Köppe, Eckert (Kupfer), Körner (Baumann), Keller, Jülich, P. Weidner, Böttger

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